Montag, 24. Oktober 2005

Der Werwolfsriemen

In der Sage vom Werwolf von Ottensen wird der Riemen erwähnt, den der Hexer immer bei sich trug und durch dessen Anlegen er sich in den Wolfsmenschen verwandelte. Dass ein solcher „Werwolfsriemen“ ein starkes Amulett war, in dem mächtige Kräfte eingeschlossen waren, überliefert eine Sage aus dem Hessischen:
„Bei einem Mann in Ehlen (Habichtswald), der im Verdacht stand, daß er ein Werwolf sei, fand man nach langem vergeblichen Suchen im Keller ein tiefes Loch, darein war ein Faß gesteckt und das Ganze mit einer Steinplatte belegt, so daß es schwer zu entdecken war. Das Faß war ganz voll Fleisch, das der Werwolf gesammelt hatte. Den Werwolf selbst fanden sie nicht. Wie sie nun bei der Familie danach fragten, sagte das jüngste Kind: „Wo mein Vater ist, das weiß ich nicht. Wenn er aber den Riemen umtut, der da an der Wand hängt, dann kann er über die Haustür springen“ (d.h. über die Untertüre, die Türen waren geteilt). Einer von den Leuten, die das hörten, bekam Lust nach dem Riemen und schnallte ihn sich um den Leib. Kaum war das geschehen, so flog er hinaus. Er sprang nicht etwa über die Gärten und Hecken, wie es wohl Menschen können, sondern war auf einmal weg, und soviel sie auch suchten, er war nirgends zu finden. Nach vier Wochen fanden sie ihn tot im Walde. Das war die Strafe für seinen Vorwitz. Er verstand die Sache nicht.“

Heisst das vielleicht, dass er die Magie, die in dem verhexten Riemen eingeschlossen war, nicht verstand?
Oder war die gefährlichen Sprüche vielleicht in einer Sprache geschrieben, die er nicht kannte?

1 Kommentar:

Axel M. Gruner hat gesagt…

So, ab jetzt gibt es Kommentare nur mit Wortbestätigung.
Vielleicht werden dadurch ja die stinkigen widerlichen abscheulichen und absolut unsexy Spamkommentare weniger.

Für euch, jfzrlwqy