Mittwoch, 28. Februar 2007

Huixtocihuatl? Häh?

Ich bezweifle es zwar, dass ich das vor 20 Jahren gewusst hatte, aber anscheinend ist es doch einfacher, die Haimeergeschichten aufzuwerten. Ich hatte mich ja schon über die lustlose Art und Weise erregt, in der mein jüngeres Ich das Mexiko in einer Million Jahren zum pseudo-aztekischen Mexé umgeschrieben hatte. Immerhin, irgendwas hat’s doch. Ich träume momentan von HighTech-Hieroglyphen und kirbyesken Aztekenrittern – Göttern von den Sternen – auch hier liegen noch große Landschaften bereit, entdeckt zu werden. Wie auch immer. Jener „Der Schatz des Tezcatl“ den Titel gebende untote Hexer ist ja offensichtlich von Tezcatlipoca abgeleitet, „Rauchender Spiegel“, dem Obsidiangott der Nacht, des Nordens, der Erde, des Streites, der Herrschaft, der Wahrsagekunst, Versuchung, Hexerei, Schönheit, Krieg und Streit. (Niemand kann sagen, dass die blutigen Azteken es sich einfach gemacht haben mit ihrer Religion! In Europa hätte man einer so saturnischen Gottheit jedenfalls nicht ‚Schönheit’ zugeordnet.)

Der unheimliche Tezcatl residiert unter den Wellen des Haimeers. Tezcatlipoca hingegen ist nach manchen Quellen mit einer Dame namens Huixtocihuatl, der älteren Schwester des Regengottes Tlaloc, verheiratet. Einer Göttin des Salzes und des Salzwassers. (Dass sie auch die Schutzpatronin der Salzgilden und „loser“ Weiber war, scheint die Sache sogar noch… pikanter zu machen.) Mixen wir dazu noch die Geschichten der griechischen Meeresgötter, von Triton und seinen Geschwistern, und es ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten.

Als Schwester des Regengottes steht Huixtocihuatl nicht unbedingt ausschließlich für die See, sondern scheint mehr mit Flüssigkeiten allgemein zusammenzuhängen – dem Salz der Tränen, vielleicht auch der amniotischen Urflüssigkeit. Sie trug goldene Glöckchen und Schellen an den Knöcheln. Und ihr Schild war bemalt mit mit Wasserlilienblättern und Blumen, geschmückt mit Anhängern aus gelben Papageienfedern, Adlerfedern und den schimmernden Federn des Quetzal. Der Schildrand war besetzt mit gelben Papageienfedern. Wenn sie tanzte, schwang sie den Schild um sich in einem Kreis – offensichtlich ein Sonnensymbol oder vergleichbares.

Der Monat der Sommersonnenwende, vom 13. Juni bis 2. Juli, war ihr gewidmet, der Herrin des Salzes, und Xochipilli, dem Herren der Pflanzen und des Tanzes. Es waren die Feiertage zu Ehren des wiederkehrenden Wassers und des Wachstums des Getreides, auch bekannt als Tecuilhuitontli (Das Kleine Fest der Fürsten), benannt weil es die Aufgabe der Fürsten war, die Feierlichkeiten auszurichten und sich sehen zu lassen. Ein Sonnenwendfest, und wie bei allen Veranstaltungen dieser Art, eine glorreiche Mixtur aus Schönheit und Schrecken. (Wie alle Feiertage der Azteken gefiel sich auch das Kleine Fest der Fürsten in Blumen und Blut.)

Während dieses Monats wurde die Stadt mit Wasserpflanzen geschmückt, und eine besonders auserwählte Frau wurde Huixtocihuatl geopfert. Die Salzmacher tanzten zu Ehren ihrer Schutzpatronin zehn Tage lang in Paaren, die Partner durch ein Seil verbunden, das jeder an einem Ende festhielt, während sie für ihre Herrin sangen. Auch dem Patron der Blumen und des Tanzes wurde gedacht. Dies war das Kleine Fest der Fürsten, die mit Blumen geschmückt mit dem gewöhnlichen Volk auf den Strassen tanzten und Geschenke verteilten. Und blutige Opfer wurden den Korngeistern dargebracht, und die Menschen tranken Agavenbier und –schnaps in Unmengen. Nicht unähnlich dem Kölner Karneval, nach allem was man hört.

Dienstag, 27. Februar 2007

Unhappy Endings

Der narrative Imperativ – der Impuls, dem sich die erzählte Wirklichkeit unterzuordnen hat – in Werken des Grauens oder der phantastischen Apokalyptik, wie es die Geschichten von der Sterbenden Erde sind, ist von fast buddhistisch anmutender Konsequenz: Alles ist Leid, und alle sterben.

Das mag den pubertierenden Autoren erheitern, der lieber Horrorstories schreibt als seine Altersgenossen, die mit gleicher Anmut depressive Blankverslyrik über Liebesleid und das abgefuckte Essen in der Schulcafeteria verfassen. Der reife (also postpubertäre) Schreiber fühlt sich spätestens nach dem dritten Text, in dem die Hauptfigur im letzten Absatz ermeuchelt oder von einem plötzlich hervorspringenden cthulhoiden Monstrum verschlungen wird, ein wenig gelangweilt. Umso schlimmer, wenn es die eigenen Erzählungen sind, die man vor 20 Jahren sorgsam in einer Schuhschachtel versteckt hat.

So geht es mir momentan. Als ich vor einiger Zeit mal wieder mein Material sortierte, fiel mir auf, dass ich einige Erzählungen in den letzten Jahren nicht neu bearbeitet hatte, obwohl sie sich eigentlich anbieten würden. Drei Geschichten liegen jetzt vor mir, die ich im Auge habe. Anscheinend beziehen sie sich sogar aufeinander, was allerdings kein Wunder ist, da ich sie innerhalb einer Woche heruntergetippt hatte. Schauen wir sie uns einmal näher an (ich sage ‚wir“, aber natürlich ordne ich hier nur meine eigenen Gedanken vor Publikum, aber wenn Sie die Reise mitmachen wollen, sind Sie herzlich eingeladen.)

Zwei der Geschichten, „Der Taucher“ und „Der Schatz des Tezcatl“ spielen an und in einem Gewässer, das den Namen Haimeer trägt und an den Küsten eines eigenartig retroaktiven Mexikos liegt, mit Namen Mexé. Retroaktiv nenne ich es einfach, im Endeffekt scheint es sich um eine etwas laue Kopie aztekischer Namen und Phrasen zu handeln. „Der Taucher“ endet damit, dass der Titelheld eben nicht mehr auftaucht, „Schatz des Tezcatl“ eigentlich genauso, auch wenn es um einen Schatz (siehe Titel) und einige piratenartige Schatzsucher geht. Immerhin, netter Bezug aufeinander. Vielleicht taucht der „Taucher“ in der anderen Geschichte sogar wieder auf, um einmal ein Wortspiel zu quälen. In „Schatz“ (klingt fast gollumesk, diese verkürzte Art der Zitation, nicht wahr?) wird zudem noch auf die Ruinenstadt Birdum hingewiesen, von Mumien bewohnt, die in „Die Stadt“ (ich weiß, die Titel sind nicht die großen Knaller, aber wenigstens zutreffend) von einem Schatzsucher besucht wird, der – man ahnt es schon – im letzten Absatz dahingemeuchelt wird. Oder von einem cthulhoiden Monstrum verschlungen, ich weiß es nicht mehr. Gut, ich lüge. In einer von Mumien bewohnten Stadt erwartet man natürlich, dass es die Mumien sind, die meucheln. Hätte ich das bloß nicht schon weiter oben verraten.

Der narrative Imperativ herrscht also unumschränkt über die Ruinen dieser drei Geschichten. Alles ist Leid, und alle sterben, wenn sie nicht sowieso schon tot waren.

Was, wenn man jetzt diese drei Geschichten zu einer einzigen vereint?

Wird es besser? oder schlimmer? Kann man eine Pointe retten, indem man sie verdoppelt oder verdreifacht? Oder verlangt ein solcher Stoff nicht nach neuen, viel grausameren Lösungen?

Gibt es ein Happyend für Mumien?

Neulich, vor dem Computer...

— Lass uns was kaputtmachen.

— Warum willst Du denn etwas kaputtmachen?

— Immer diese Licht und Liebe Geschwafel ist doch langweilig. Wir machen nie was Destruktives, komm, lass uns mal was Destruktives machen.

— Ja was denn?

— Keine Ahnung, lass uns doch einen Regenwurm kreuzigen.

— Warum das denn?

— Naja, … das kann nicht jeder.

Leserbriefe 07.2

Manche Briefe sind einfacher zu beantworten als andere...
Diese E-Mail sowie jeglicher Anhang sind vertraulich und ausschließlich für den/die bezeichneten Adressaten bestimmt. Diese Mitteilung kann rechtlich geschützte, firmeninterne oder anderweitig vertrauliche Informationen enthalten, deren Weitergabe ohne unsere Zustimmung strengstens untersagt ist. Sofern Sie nicht der beabsichtigte Adressat sind oder diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, sind Sie nicht autorisiert, diese Mitteilung bekannt zu machen, zu kopieren, weiterzugeben oder aufzubewahren. Bitte informieren Sie uns in diesem Fall unverzüglich und vernichten diese E-Mail.
Geht klar. Ich hab sie schon in den Papierkorb geworfen.

Montag, 26. Februar 2007

Arullu :: Die Serie


Stand: 2007-03-01
Fern, fern von hier, durch namenlose Abgründe von Raum und Zeit von uns getrennt, an einem Punkt, den man das Ende der Zeit nennt, wenn der Strom der Zukunft versiegt und spärlich wird, werden alle Inseln dieser Erde vom zurückweichenden Meer und der Rotation ihrer Achse zu einer einzigen zusammengepresst werden, und ein Mann wird kommen, der sein Banner über allen Ländern dieses letzten Kontinentes errichten wird.
Arull wird man ihn nennen, den Eroberer, und er wird hundert Jahre regieren, bevor ein roter Komet aus dem Himmel fallen wird und ihn und seine Hauptstadt zerschmettert. Und dies sind die Länder, die Arull eroberte; ein letzter Kontinent unter einer schwachen, rötlich glosenden Sonne, der langsam aber sicher von Eis verkrustet wird und alle Spuren des Lebens verliert; ein Hort der Melancholie, eine Heimat der Sorgen und des Selbstmordes, benannt nach ihrem Eroberer ARULLU...



Alle Geschichten
Juvenalia
.A1. Der Stein [1984]
.A2. Der Pilz [1984]
.A3. Wenn die Götter rasen [1984]
.A4. Die Gärten von Maaal [1985]
.A5. Der Taucher [1985]
.A6. Der Schatz des Tezcatl [1985]
.A7. In der verlassenen Stadt [1985]
.A8. Die Stadt [1985]
.A9. Der Bestienstein [1985]
A10. Auf der Suche nach der verlorenen Seele [1985]
A11. Arne Scaevola [1987]
A12. Das Haus zur Roten Tür [1988]
A13. Von Wölfen gejagt [1988]
A14. Totenheer [1988]
A15. Totenherbst [1988]
A16. Liebe unter Verdammten [1988]
A17. Tlatoc Hen [1989]
A18. Der Schwarze Wagen [1989]

Adult
A19. Der Stein vom Aldebaran [1990] (NF 1)
A20. Die Sümpfe von Manou [1990] (NF 2)
A21. Xowóstoron [1990]
A22. Planet der Verdammten [1990]
A23. Das Reich der Toten [1992] (NF aus einer anderen Serie)
A24. Die Pilze von Abaddon [2001] (NF aus einer anderen Serie)
A25. Die Sümpfe von Manou [2007] (NF 20)

Unvollendet
--. Jephthas Sonne
--. Die Hexe von Kalfor
--. "Mazulibaliphos" (Arbeitstitel)
--. "Los Angeles Novelle" (Arbeitstitel)
--. Schwerter von Katmandu (NF 17)
--. Götter der Hohlwelt (NF aus einer anderen Serie)
--. Xowóstoron (NF 21)
--. Die Schätze des Tezcatl (NF 5,6,8)

Weiteres thematisch verbundenes Material vorhanden.

Zwei globale Landkarten finden sich >>> HIER

Sonntag, 25. Februar 2007

Zurück zum Notizbuch

In der letzten Woche habe ich einige Korrekturen & Verbesserungen hinter mich gebracht. Das übliche... Webseiten mussten verbessert werden, Grafiken gescannt, Texte korrigiert... Dafür habe ich mir den heutigen Tag mal gegönnt, meinen Schreibtisch ein wenig aufzuräumen und eine Partie Risiko zu spielen... nicht dass das eine Herausforderung ist... ich schummle da sowieso... Meiner Frau sitzt die Grippe in den Knochen, und es ist ungewohnt still hier...
Jedenfalls fiel mir ein gelber Zettel in die Finger, auf dem ich die letzte Zeit alles wissenswerte notiert habe. Schrecklich, so eine Angewohnheit. Am liebsten hätte ich ihn weggeschmissen. Aber drauf war auch die Tabelle mit den Namen, die ich durch Cut-up-Technik aus der Liste der Namen von Clark Ashton Smiths Zothique-Serie entwickelt hatte, und die ich dummerweise nur einmal ausgedruckt hatte, bevor ich die Datei löschte. Und die Namen darauf, jedenfalls diejenigen, die einigermaßen klingen, streue ich immer mal wieder in die Arullu-Geschichten ein. So eine Art ironische Homage an den alten Smith... und natürlich klingen "Geschichten vom Ende der Zeit" passender, wenn sie von exotischen Namen wimmeln. Ich hatte es mir bei den ersten Geschichten wirklich zu einfach gemacht. Es gibt einfach zu viele realexistierende geographische Bezüge, die nach einer Million Jahren wahrscheinlich längst vergessen sein sollten. Manche von denen ärgern mich inzwischen. Deswegen versuche ich sie unter einer Flut neuer, bizarrer Namen zu verstecken. Aber brauche ich dafür beknackte Zettel und noch beknacktere Quellendatein?
Also her mit dem alten Notizbuch für kreative Einfälle. Die Tabelle habe ich ausgeschnitten und reingeklebt. Ganz attraktiv, der gelbe Zettel inmitten meines unleserlichen Gekritzels. Es geht voran.

Gestern Nacht habe ich, während ich ein paar Folgen "Batman" ansah, versucht, einen Webbanner für die Arullu-Serie zu basteln, aber nichts, was mich befriedigt hätte, ist dabei herausgekommen. Vielleicht demnächst...

Freitag, 23. Februar 2007

Immerhin...

Immerhin...


You scored as Goth. Your A Goth!

Goth


70%

Rocker, Mosher


70%

Prepy


30%

Chav, Townie, Rude Boy, Ned, Kev


25%

Emo


20%

Trendy


0%

Skater


0%

What Group Are You? Chav, Rocker, Skater, Emo, Goth, Trendy, Prepy Ect
created with QuizFarm.com

Und nun kotze ich...

Buddhist alleine reicht wohl nicht, wa?


You scored as Mermaid.
Mermaid: Mermaids are also known as Sirens. These creatures were beautiful women who tricked sailors into becoming completely entranced by their haunting voices and found death soon after. Not all stories of Mermaids are about gentle loving sea people. They are mystical, magical, and extremely dangerous. They have a way about them that brings anyone they are around to seem enchanted. They are very mysterious creatures and to meet one... Would mean certain Death. Let the song of the Sea fill your soul, for you are a Mermaid.

Mermaid


50%

Angel


42%

WereWolf


34%

Faerie


34%

Demon


34%

Dragon


8%

What Mythological Creature are you? (Cool Pics!)
created with QuizFarm.com

Ich sollte anfangen, mir Gedanken zu machen...

Man sollte nie Tests im Internet mitmachen. Die sind noch ernüchternder als die in Frauenzeitschriften.
Ich dachte immer, ich pin ein Chöngeist, aber in Wirklichkeit bin ich etwas ganz anderes.
Das Internet hat's mir bewiesen. Teh_PaiN!

You scored as Buddhism. Your beliefs most closely resemble those of Buddhism. Do more research on Buddhism and possibly consider becoming Buddhist, if you are not already. In Buddhism, there are Four Noble Truths: (1) Life is suffering. (2) All suffering is caused by ignorance of the nature of reality and the craving, attachment, and grasping that result from such ignorance. (3) Suffering can be ended by overcoming ignorance and attachment. (4) The path to the suppression of suffering is the Noble Eightfold Path, which consists of right views, right intention, right speech, right action, right livelihood, right effort, right-mindedness, and right contemplation. These eight are usually divided into three categories that base the Buddhist faith: morality, wisdom, and samadhi, or concentration. In Buddhism, there is no hierarchy, nor caste system; the Buddha taught that one's spiritual worth is not based on birth.

Buddhism


88%

Islam


79%

Satanism


79%

agnosticism


79%

Paganism


63%

atheism


54%

Hinduism


50%

Judaism


42%

Christianity


33%

Which religion is the right one for you? (new version)
created with QuizFarm.com

Daja, immerhin nur 33% Christentum.
Wie lebt es sich denn als Buddhist mit starken islamischen, satanistischen und agnostischen Untertönen?
Gee, I dunno...

Mir gehen die Haare eh aus, da brauch ich mir keine Glatze schneiden zu lassen. Aber meine Lieblingsfarbe ist grün, ich mag keine roten und gelben Roben...

23: Here we go again



Freaky, funky 23 day! Freitag, auch noch! Wie könnte es anders sein? Mein I Ching-Hexagramm für den heutigen Tag war Bo, die Zersplitterung. Hurra, ich bin wohl wieder auf dem richtigen Stream. Und dennoch guter Laune. Trotz urinbefleckter Kleinkinder und ähnlicher Nebeneffekte eines erfüllten Sexuallebens. Klauen wir ein paar Sachen aus den 23 Einträgen des letzten Februars, und schauen wir, wohin wir kommen...



Orson Welles, gekleidet in die mystischen Roben von Cagliostro, kämpft Seite an Seite mit Superman gegen ausserirdische Nazis! „Duttelgefickt!“, murmelte er, „Wenn das nicht der, wo ich mein’, so mag’s man mich in Schokad’ rollen und vom Zopf bis zum Zipfel abschlecken! Der Zweck, zu welchem er sich eine solche Schar zusammengetrommelt hat, ist sicherlich kein guter. Hoffentlich kennt er mich nimmer.“
Hilfe erstickt in der Faszination des Fleisches. Es ist eine semiotische Nullaussage.
Blut = Leben.

Auch hier kann man einen Beginn dessen sehen, was wir die „Geheime Geschichte Europas“ nennen können. Die Struktur der Geschichte überzeugt durch ihre Rationalität. Natürliche und übernatürliche Gefahren halten sich immer die Waage, und es gibt keine verschwendeten oder überflüssigen Gestalten.
Die primäre (physiologische) Eigenschaft von Blut, Leben zu geben und zu erhalten, macht es in der primitiven Vorstellung zu einer Substanz voller mana – weswegen es auch einem hohen Tabu unterliegen muss.
Schon seit gestern früh hatten alle erkennbaren Pfade aufgehört, und er besaß keine anderen Wegweiser als den Kompaß und die Gestirne des Himmels.
Je tiefer er in die Öde hineinritt, desto tiefer entfernte er sich auch von allen Zeichen menschlicher Existenz.
Der Drahtzieher hinter allem:

Picture captured from the cover of Marvel Super Action No 17

DER SCHARLACHROTE CENTURIO!

Ich bin 2 Öltanks

...oder besser gesagt, eine buddhistische Meerjungfrau.

(Ja, ich weiß... Sie sind verwirrt. Ich hatte's mir auch immer anders ausgemalt. Aber ich habe zweiInternettests mitgemacht, und die haben sicherlich mehr Recht als wir alle zusammen. Dass ich soetwas noch auf meine alten Tage erleben muss... Ich glaube, meine Frau ist darüber noch bestürzter als ich...)

Mittwoch, 21. Februar 2007

Ratten!

Schaut mal, wer sich bei uns heute als Mitbewohner beworben hat...

(In dem Film wird auch sehr anschaulich das hektische Herumsuchen dargestellt, das vorkommt, wenn eines dieser possierlichen Tierchen sich überraschend davonmacht...)
Film by baba

Das schreckliche Disco-Imperium von King Tut

Hiermit erkläre ich meine tiefst empfundene Bewunderung für King Tut. Dicker, lustiger Kind Tut! Es gibt wohl wenige Schurken der Filmgeschichte, die einen so sicheren Sinn für Stil und Innenarchitektur hatten. Nubische Sklaven! Tanzmädchen! (Warum sind ihre Brüste bedeckt?) King Tut trägt Pharaonenlook, Osiris-Style, und scheint dennoch heterosexuell zu sein, der alte Lüstling. Und nur wenige können von sich behaupten, einen international hochgeschätzten Superhelden in eine Tanzhusche verwandelt zu haben. Viva, King Tut!

Tanzt, ihr Narren, tanzt!

Zurück zum Schnappschuss

Vor einiger Zeit hatte ich auf diesen Seiten die Möglichkeit von "Previews", also Vorschauen, angeboten. Sah niftig aus, wurde aber sehr nervig, weil die Previews aus jedem Link sprangen, auch aus den internen und die ganze Sache furchtbar langsam wurde. Also habe ich sie nach kurzer Zeit wieder flink entfernt. Und mich fürchterlich aufgeregt.
Anscheinend war ich nicht der einzige, der sich so fühlte, denn die Application ist inzwischen komplett überarbeitet worden und bietet nun all den Komfort, den man vorher vermisste. Und so ein schnuckeliges kleines Trigger-Icon... der Preview springt einen nun also nicht mehr an, sondern kommt ganz bescheiden daher, wenn man auf den Trigger drückt.
Happiness is a warm... naja...

Dienstag, 20. Februar 2007

4000

Ein Hoch und ein herzliches Willkommen
dem Viertausendsten Besucher
von NEMED HOUSE Blog!

Zeitgleich kommen wir auf 420 veröffentlichte Postings zu den unmöglichsten Themen aus aller Welt. Vielleicht wird es Zeit, auch mal etwas Werbung zu machen und das Merchandising rauszurollen?

Montag, 19. Februar 2007

Scharlachfarbene Schnappschüsse

Worum es bei neuerlichen Meditationen über SCHARLACH auch diesmal nicht gehen wird:

  • Immer noch nicht Scarlett Johannsen :: Mein filmliebhabender Bekannter, Herr D., hat mich zwischenzeitlich in dieser Hinsicht aufgeklärt, aber ich befasse mich nur selten mit Filmstars, egal ob sie die größten Möpse in Hollywood haben oder nicht.

  • Scarlet Arrow, Scarlet Nemesis und Scarlet Phantom:: drei alte Superhelden (?) aus dem Harley Verlag, der heutzutage eigentlich nur noch dafür bekannt ist, dass er seit Jahrzehnten die Menschheit mit Comics plagt, in denen ein ewiggestriger Teen namens Archie (ausgesprochen „Arschie“) drollige Abenteuer in einer Hinterwäldlerstadt namens Riverdale erlebt. (Achja, und Sabrina, die Teenage Hexe… würg) Arschie ist vor allem dafür bekannt, dass seine Geschichten ein „sauberes“ Amerika verkörpern, trotz der politisch unkorrekten Weise, in der verschiedene High School-Bimbos um seine Aufmerksamkeit buhlen. Trotz roter Haare scheint in Riverdale das Libido-Level einer Baumschule vorzuherrschen, nach all der Zeit wurde hier noch nie jemand flachgelegt. (höchstens im übertragenen Sinne, in dem legendenumwobenen Crossover, in dem der Punisher (Marvel) Riverdale besuchte. Leider waren die High Schooler alle cleane Jungfrauen, eine leider verpasste Chance, diese luschigen Gummigesichter endlich loszuwerden.
    Aber ich schweife ab… da der ehemalige Harvey Verlag seine alten Superhelden mehr oder weniger unter Verschluss hält, um dem sauberen Image nicht zu schaden, ist über die drei scharlachroten Helden kaum etwas herauszubekommen… Außer das man in den 40er Jahren wohl diese Farbe sehr zu schätzen wusste… Scarlet Nemesis und Scarlet Phantom debütierten in All New Comics No.2, Scarlet Arrow in Black Cat Comics Nr.5.

  • Den scharlachroten Buchstaben :: Ein puritanischer Brauch, von Nathaniel Hawthorne dokumentiert, bei dem das edle „A“ als Werkzeug gesellschaftlichen Ostrakismus missbraucht wurde. Ein unappetitliches psycho-sexuelles Drama, ungefähr auf einer Stufe mit dem Verhalten anderen weiblichen Stigmataträgern gegenüber. Hester Prynne, Du hast etwas besseres verdient.

  • Den Scharlachroten Speedster :: besser bekannt als „Flash“ – der schnellste Mann der Welt. Beim Durchforsten des Netzes fiel mir auf, dass „Scarlet Speedster“ wohl der gebräuchlichste Beiname/Titel dieser Figur gewesen sein muss. Aber dem Flash widmet man doch lieber ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Liebe. Selbst meine kleine Tochter wäre gerne „Der Rote Blitz“. Excelsior!

  • Den Scharlachroten Dschungel :: Diese ungewöhnliche Landschaft auf dem Planeten Krypton, weithin gerühmt für seine ausufernde rote und purpurfarbene Flora, sowie für die außergewöhnlichen indigenen Kreaturen, die hier vorkommen. Hier besonders hervorzuheben ist das berühmte „Gedankenbiest“ des Planeten Krypton, eine gewaltige rhinozerosartige Kreatur, deren hervorstechendes Merkmal der so genannte „Gedankenschirm“ ist, ein televisionsartiges Organ, auf den das Gedankenbiest mentale Abbilder all dessen zu projizieren vermag, was es denkt. Da Planet Krypton auch in dieser Realität schon vor Jahrzehnten explodierte, sind die einzigen Überbleibsel dieser galaktischen Sehenswürdigkeit einzelne, versprengte Bilddarstellungen in paläoamerikanischen Druckwerken. (Action Comics No. 310, März 1964: „Secret of Kryptonite Six!“)


und auch leider nicht

  • Die scharlachrote Plage :: ein früher, weitgehend unbekannter ScienceFiction-Roman von niemand anderem als dem unvergessenen Jack London!

Trivia:

Wussten Sie, dass unsere Gartenerdbeere (Fragaria magna, auch Kulturerdbeere) im Gegensatz zur autochthonen Walderdbeere eine Züchtung neueren Datums ist? Hierzu kreuzte man die so genannte Chileerdbeere mit der… Sie raten es vielleicht… Scharlach-Erdbeere.

Leserbriefe 07.1

Einer der treuen Kommentatoren von NEMED HOUSE vermeldete unlängst:
Und da war es wieder dieses verdamte Problem. Nur weil irgendetwas einen Anfang hatte, hat es noch lange nicht seine Ursache in diesem. von wegen ursächlicher Zusammenhang, pah ! Da muß ich doch mit ähnlichem Abscheu ausspucken wie bei der Äußerung des Wortes Neokonfuzianismus, pah ! Wieder ein Wort, und wieder eine Folge auf dieses Wort. Aber schließlich liegt meine Reaktion nicht in dem Wort selbst, sondern in seinem Sinnzisammenhang begründet. Zumindest überwiegend.
Sicherlich. Aber die Frage, die sich mir unmittelbar aufdrängt, ist vielelicht noch viel tiefgründiger: Woher rührt diese starke Abneigungen eines Iren gegenüber dem Neokonfuzianismus her? Und welche Form des Neokonfuzianismus hat diese starke Aversion erzeugt? Der frühe Neokonfuzianismus? Der spätere Neokonfuzianismus und Zhu Xi? Der Neokonfuzianismus zur Zeit der Ming-Dynastie? Der Neokonfuzianismus zur Mandschu-Zeit und sein Niedergang? Der Neokonfuzianismus außerhalb Chinas vielleicht?


Ich möchte hier auch noch eine andere Zuschrift beantworten, die mich schon vor geraumer Zeit erreichte. (Alle Rechte vorbehalten). Unter anderem wies sie darauf hin...
...dass der Künstler doch nicht für den Erfolg arbeitet: L´art pour l´art... sozusagen! Elitäres Intellektuellengehabe... "Ich schreibe nur für mich, der Ruhm ist mir nicht wichtig, er interessiert mich nicht!" Vom GELD ganz zu schweigen.
Das, lieber Schreiber, stimmte nur vor der Zeit des Internet.
Ars gratia artis ist eine feine Sache, aber ich möchte auch nicht wie H.P.Lovecraft sein Leben mit zwei alten Tanten und einer Phobie vor Meeresfrüchten beenden. Eine lebende Legende ist zweifelsfrei besser als eine tote, oder sagen wir mal, eine untote.

Sonntag, 18. Februar 2007

Der scharlachrote Geist Liliths

He who has loved the wild girls of Zothique
Shall not come back a gentler love to seek,
Nor know the vampire's from the lover's kiss:
For him the scarlet ghost
Of Lilith from time's last necropolis
Rears amorous and malign.

Zothique, Clark Ashton Smith

Prost

Gullin, der Eber-Gott, gratuliert allen Ungläubigen zum heutigen buddhistischen Neujahrsfest. Diese extrovertierte, perfektionistische, gegenüber anderen sehr kritisch eingestellte, charismatische Persönlichkeit aus einem der minderen Sagenzyklen von Asgard (Lee/Kirby) freut sich schon auf das "Jahr des Feuer-Schweins".
"Endlich mal gute Nachrichten", grunzt der übermannshohe sensible Eber. Das ist kein Wunder: Während in Europa das Schwein zuweilen mit negativen Attributen besetzt ist, gilt das Patentier des neuen Jahres im chinesischen Horoskop als ein überaus sympathisches und sensibles Tier. Wer könnte diesen kleinen seelenvollen Augen schon misstrauen?
Wie man munkeln hört, hat er große Pläne für das kommende Jahr. Ohlala! Sollte er etwa eine Karriere in der Politik anstreben? Zieh Dich warm an, Odin, jetzt heisst es endlich mal "Schweinhaben"!

Freitag, 16. Februar 2007

Zwischenblick :: W(o/e)rtverlust

Worte sind billig. Heutzutage jedenfalls. Vorbei die Tage, in denen man noch pro Zeile bezahlt wurde und mit dem Redakteur um jedes zweite Wort feilschen musste. Die moderne Technologie ermöglicht es heutzutage stattdessen selbst IQ-Amöben, Texte in beliebigem Umfang auszustossen. Schlimmstenfalls kopiert man schnell noch etwas aus dem Internet. Der einzelne Autor ist ersetzbar geworden, ebenso beliebig wie das Thema des schnell anwachsenden Buchstabenfurunkels. Ein rapider Wertverlust, was sich auch im langsamen Dahinsterben selbst traditionsreicher Magazine niederschlägt. Worte sind billig - warum sollte man noch das Papier bezahlen, auf das sie gedruckt werden?
Das Wort selbst hat an Wert verloren, einen Wert selbst stellt nur noch der Hype dar, die Medienlegende. Ein Autor tut heutzutage gut daran, sich zuerst einen Kreis hysterischer Girlies oder obsessiv zu seinen Melodien masturbierender Fanboys aufzubauen, bevor er etwas veröffentlicht. Der Trend zum Zweitbuch... solange der Titel hip ist und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten In-Crowd dokumentiert. Erinnert uns das an irgendwas?
Righty-right, meine kleinen Droogies....
auch die schreibende Zunft ist inzwischen auf dem Niveau der Pop-Industrie angekommen. Castingshows und Exklusiv-Download der neuen Single inbegriffen.



Eine weitere kurze persönliche Notiz zu diesem Thema: es ist eine Sache, regelmäßig in seinem Blog Gedanken und Textfragmente zu veröffentlichen, und eine andere, unentgeltlich die Websiten oder Magazine anderer Menschen zu füllen. Das eine ist privat, das andere sollte professionell sein, d.h. am Ende des Tages sollte ein Schnitzel mehr auf dem Teller liegen.
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, anderen Leuten auszuhelfen, oder ihnen mal etwas Material zuzuschustern. Das tue ich oft genug, und wenn's nur durch Korrekturlesen o.ä. ist. Wenn jedoch ein ehrliches Interesse daran besteht, sollte dies auch auf irgendeine Weise vergolten werden. Und schon gar nicht sollte es als selbstverständlicher Service des letzten Gutmenschen auf Erden missverstanden werden.
Nennt mich nicht Amalgam. Ich bin doch nicht der Lückenfüller.



Zum Thema Korrekturlesen: Auch hier habe ich in der letzten Zeit wieder einiges hinter (und vor) mir. Ein Mann, ein Wort, aber das heisst wohl auch, dass ich mit anderen Dingen wieder ins Hintertreffen geraten werde. Oh, well, erst mal das eine, dann das andere. Der Termin für die projizierte Taschenbuchausgabe von Arullu steht. Ich fange jetzt schon an, Angstschweiß zu produzieren...

Donnerstag, 15. Februar 2007

Pyropunk... Mangastyle


Aus den südlichen Vorstädten... einen Ghettoblaster in der Hand, der Magier mit Peitsche und Pistole, stolzer Prinz der Ruinen...
Karl Edwyn Rothner reitet wieder!

Image courtesy of tektek.org/Thanx 2 Lioness 4 the linxor

Arullu :: Zwischenbericht

Erste deutliche Fortschritte in der Komplettbearbeitung der Arullu-Serie! Yay! Zwar bin ich immer noch nicht mit dem Magnum Opus "Xowostoron" fertiggeworden - besonders wichtig, weil es der chronologisch erste Abschnitt der Serie ist - habe ich en passant, also so nebenbei, schon mal eine andere Geschichte komplett umgeschrieben & stylistisch überarbeitet. Natürlich hat es immer noch Spuren des dekadenten düsteren Legendentones, der die Arullu-Geschichten prägt, aber man glaubt gar nicht, was man nach all den Jahren noch findet und verbessern kann. zur Feier des Tages einige der ersten Sätze:


DIE SÜMPFE VON MANOU
Neufassung

Eine dunkle Gestalt hockt in den Dünsten, klein und vornüber gebeugt auf einen goldenen Stab mit schwarzer Spitze gestützt, die wie die Überreste einer exotischen Blume geformt ist. Durch die Verkrümmung seiner Gestalt ist nicht völlig klar, ob es sich bei ihr um einen Menschen oder etwas anderes handelt. Sie ist in fadenscheinige Fetzen gehüllt, die ihr seltsames Gesicht verbergen, und eine rauhe, murmelnde Stimme dringt zischelnd aus dem Schatten...

Jenseits der bekannten Orte, im Reich Sinu mit seinen Idolen aus unerklärlichem gelbem Gestein, jenseits aller Berge und Auen, Flüsse und Seen, jenseits aller menschlichen Behausungen, in den stets von giftigen Nebeln verhangenen Schattenlanden jenseits des Flusses Manou, wuchert am Rande eines schwarzen Sumpfes ein seltsamer Pilz von eigentümlicher Farbe und Form. Nur hier kann man ihn finden, fern der sauberen Schlingen des langsam dahin fließenden Stromes, in schlammigen Seitenströmen und den hundert braunen Sumpflöchern, die von dunkler, weich zerfließender Erde umgeben sind.

Die Sümpfe sind alt, von Fäulnis durchtränkt, ein Hort von Seuchen. Niemals hat der Fluss diese Sümpfe gereinigt, und so stinken sie vom Unrat ungezählter Jahrhunderte.

Dienstag, 13. Februar 2007

Ein Mann namens Scarlet



Wer tritt da die Tür ein? Ist es etwa...

Man würde sich wünschen, dass es eine klassische Figur des Scharlach geben würde, die so dynamisch und actionreich daherkommt wie z.B. Simon und Kirbys Captain America, ohne vom Zwillingsballast der Konsumfähigkeit und der Kontinuität behindert zu werden.
Hmmm... Moment...
Während selbst merkwürdige zweitklassige Figuren noch durch das Copyright geschützt werden, solange nur ein großer Verlag dahintersteht, sind die Figuren anderer Verlage, kleinerer, die meist von den größeren aus dem Geschäft gedrängt wurden, tatsächlich in den öffentlichen Raum übergetreten. So liest man jedenfalls. Erstaunlicherweise auch die meisten der Figuren des Fawcett-Verlages, der dereinst das zweiterfolgreichste unter den Comichäusern war. Unter diesen Figuren, weitgehend unbekannt, und im Laufe der Geschichte von vielen anderen Charakteren überflügelt und überschattet... der Abenteuerer mit Namen Mr.Scarlet (Wow Comics Nr.1, 1940)!
Umso erstaunlicher... er ist eine Schöpfung von France Herron und... (hier schliesst sich der Kreis wieder)... Jack Kirby!

Räche mein Scharlach


Der Mann, der nie lächelt!
Eine fast vergessene Figur aus dem Jahre 1940 (Zip Comics), die in ihrem Modus Operandi und ihrer Herkunft recht effektiv und platzsparend die Figuren von Doc Savage, The Shadow und The Avenger in sich vereint. Jim Kendell ist der einzige Überlebende einer Flugzeugentführung. Beim Absturz wurden seine Gesichtsmuskeln so verletzt, dass er zum Mann wurde, "der nie lächelt". Mit Hilfe seiner wissenschaftlichen Erfindungen und eines eigenen Agentennetzes tritt er seinen Rachefeldzug gegen das organisierte Verbrechen an...

Während man an die meisten der Originalcomics aus den 40ern ohne Probleme herankommt (gescannt), wird anscheinend doch noch ein Copyright auf die Figur erhoben. Schade auch, heute mittag hatte ich mir schon fette, trashige Pulp Novels mit diesem Charakter ausgemalt. Danke für den Hinweis, Leser D. :-(

Montag, 12. Februar 2007

Scharlach Reloaded

Heute vor einem Jahr streckte mich das missliche Scharlachfieber nieder (die Presse berichtete). Leider hatte ich seitdem nie wieder eine so groteske großartige Idee, wie eine ganze Woche lang nur über das Wort "Scharlach" zu bloggen. Wie kann man das toppen? Ich weiss... noch mehr Scharlach.

(Der Unterschied ist nur, dass ich nun gesund bin und keine Ausrede mehr für meine Fieberphantasien vorweisen kann. Dammich!)

Sonntag, 11. Februar 2007

Andere bahnbrechende Neuigkeiten

Das typische Hamburger Schmuddelwetter (lustloser Nieselregen) hat sich mal wieder gemeldet und zerregnet den Schnee. War ja ein kurzer Auftritt dieses Jahr, Jack Frost!

Reading Robert :: Horror

Kurze Zusammenfassungen der HIER zuerst verlinkten Kurzgeschichten von Robert E. Howard. Der Rest folgt in Kürze, es gibt da noch zwei Texte, für die ich bisher noch keine Zeit gehabt habe. Und auf Skullface freue ich mich schon seit Jahren.


Black Wind Blowing Text HTML: Wie kann man diese Geschichte beschreiben? Auch sie spielt irgendwo bei den Hinterwäldlern Amerikas, wie durch die Gegenwart des typischen mordgierigen Dorfidioten (nein, kein Bush) bewiesen. Und doch ist es eine hektische Geschichte, in dem eine Art exotisches Äquivalent von Satanisten, die Schwarzen Brüder Ahrimans, eine Rolle spielt. Und natürlich eine weiße Jungfrau, die vor einem schrecklichen Schicksal gerettet werden muss: dem Dorfidioten und den Schwarzen Brüdern Ahrimans.

Moon of Zambebwei Text HTML: Obwohl der Titel auf exotische Gefilde hinzuweisen scheint, spielt auch diese Geschichte irgendwo in einer ländlichen Gegend Amerikas. Sie ist unbekannter als andere, entspricht aber dem Grundmuster „Hexer hetzt die Wilden gegen die Weissen“ auf, den Howard eleganter in den Conan-Geschichten realisierte. Da waren die Wilden wenigstens wilde Pikten, und nicht die Negerbevölkerung einer hinterwäldlerischen Gegend. Sah Texas früher wirklich so aus?

The Dream Snake Text HTML: Ich bin sicher, diese Geschichte schon mal gelesen zu haben. Wie der Titel schon andeutet, geht es um eine Schlange in einem Traum. Die Geschichte ist recht kurz. Man kann sich denken, wie sie endet.

The Fearsome Touch of Death Text HTML: Eine kurze Geschichte mit der Art von überraschendem Ende, den man aus alten EC-Comics kennt. Ein Füller, keine Action, wie man von Howard erwarten würde. Gummihandschuhe machen keinen wirklichen Schrecken aus.

The Fire of Asshurbanipal Text HTML: Eine überraschend gute Geschichte, die dem Cthulhu-Mythos zugerechnet wird. Wahrscheinlich zurecht, wenn man nach der Anzahl der Tentakel geht. Sie ist aber vor allem auch eine gelungene Mischung der actionreichen Orientgeschichten, die Howard mitreissender als Karl May zu erzählen wusste, und der Weird Menace, die Lovecraft und andere hervorzuzaubern wussten, und gegen die der Erzähler machtlos ist. Mit ein paar Tastenhieben wäre dies eine annehmbare Conan-Story.

The Haunter of the Ring Text -HTML Eine bekannte Geschichte, ein wenig fade, da es zu keiner wirklich befriedigenden Konfrontation mit dem Hauptbösewicht kommt. Der im Titel erwähnte Ring soll übrigens derjenige sein, der dem stygischen Hexer Toth-Amon gehörte, der in der ersten Conan-Geschichte auftauchte.

11: Dämonologie der Vorstädte



Eine Art, Macht – oder wenigstens Glamour – zu gewinnen, ist durch Terror. Das ist ein altbekannter Grundsatz, den die Politiker des 20, Jahrhunderts bis zum Erbrechen praktiziert haben. Heutzutage geht man postmoderner vor, und man gewinnt Macht durch Horror.

Nur haben die meisten Menschen wenig Ahnung davon, wovor es den Menschen wirklich graust. Oder anders gesagt: Sie sind zu feige, sich dem allumfassenden Grauen der Existenz zu stellen und flüchten sich in angenehmen, jedoch wenig bedrohliches wohliges Schaudern. Es gibt genug Leute, die sich in den Posen der Schauerromane des 19. Jahrhunderts (der ‚gothic novels’) gefallen, all diesem Geschwafel von byronesken Gestalten, die vom Schicksal gekennzeichnet ihrem wenn schon unausweichlichen, dann wenigstens dramatischen (können wir ‚filmreif’ sagen, Jungs und Mädchen?) Untergang entgegen sehnen. Aber die Zeiten, in denen die Freuden der Opiumsucht oder die Ästhetik des Syphilitikers ausreichten, um aufzufallen, sind längst vorbei. Vampirismus ist längst kein Synonym des satanischen Lebensstils mehr, der Mainstream hat wie immer alles aufgefressen, was ihm im Wege stand. sich als Protagonist der Zivilisationsverdrossenheit oder der selbst gewählten Decadénce herauszuputzen, sind längst vorbei.

Versuchen Sie einmal, die Gottform echten Urbanen Horrors anzunehmen. Werden Sie für ein Wochenende zu dem, was man nur in der Zeitung oder im TV ertragen kann, aber sofort auf die andere Straßenseite wechselt, wenn es einem direkt gegenübersteht. Der stinkende Penner, der mit den Maden in seinem Blechnapf Zwiegespräche führt; der Typ mit der Hockeymaske und dem verdammt großen Messer; der Junkie, der Stricher, der Skinhead, der Irre, der Dämon, das Gesicht in der Menge, das Deinen Blick auffängt und Dich aussaugt, bis nichts mehr da ist als eine leere ausgedörrte Hülle des Grauens.

Nun will ich niemandem wirklich empfehlen, sich für die Dauer eines Experiments von zweifelhaftem Nutzen auf Bahnhofsklos abgebrochene Nadeln in die Vene zu rammen oder die Freuden rektaler Vergewaltigung im Schatten schmieriger Trenchcoats zu erleiden, den Dämon der Strassen können wir auch durch einfachere Mittel invozieren.

Benehmen Sie sich einfach mal für ein Wochenende wie sie als pickliger Pubertierender immer sein wollten, und laden sie ein paar Kumpels dazu ein. Schlürfen Sie laut und fluchend schon morgens ihr erstes Bier – je billiger und ekelhafter, desto besser, dann haben Sie abends noch mehr davon. Stellen Sie sich selbst ins soziale Abseits, es muss ja nicht gleich in einen Ringkampf mit der Polizei ausarten. Und genießen Sie (sofern Sie dem noch zugänglich sind), die teils faszinierten, teils angeekelten – aber immer aufmerksamen - Blicke des Restes der Menschheit. Nach einiger Zeit werden Sie bemerken, dass sie in ganz andere Bereiche der Stadt – und der städtischen Gesellschaft – gelangen.

Derjenige, für den das noch nicht manisch genug ist, der aber auch den Schmutz scheut, kann ich ein Experiment in Sucht vorschlagen. Das ist einfacher und für den Körper ungefährlicher als es klingt, denn schließlich hat jeder von uns seine Süchte. Lassen Sie einfach eine Ihrer Vorlieben ins Manische mutieren – am besten suchen Sie sich etwas relativ sinnfreies und insgesamt ungefährliches aus, und dann lassen Sie alle ihre Emotionen Amok laufen und widmen Sie sich nur noch dieser einen Sache. Werden Sie ein Sammler. Sammeln Sie alles, was es davon gibt. Lernen Sie alles, was es darüber zu wissen gibt. Verwenden Sie alle Zeit, die Sie haben, darauf. Und die Zeit, die Sie nicht haben, denken Sie daran. Beginnen Sie, auch in den unpassendsten Momenten und zu jeder Gelegenheit Freunden und Bekannten von diesem einen Ding, seiner Bedeutsamkeit und ihrer großen Liebe dazu zu erzählen.

(Vielleicht misslingt das Experiment ja und Sie starten einen Trend. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass man ihnen nach dem vierzigsten Vortrag über über ihren Abgott beginnt, aus dem Weg zu gehen, sobald wieder dieses merkwürdige Glitzern in Ihre Augen tritt.) Sehen Sie nur noch dieses eine Ding. Hören Sie nur noch dieses eine Ding. Atmen Sie nur noch dieses eine Ding. Essen Sie nur noch dieses eine Ding. Irgendwann gibt es nur noch dieses eine Ding und Sie. ‚Freunde’ werden sich verleugnen, Verwandte die Familienbande lösen – aber dies kann ganz heilsam sein. Man braucht nicht die ganze Welt hinter einem, und überhaupt, was sind das für Freunde, die einen so schnell fallen lassen, sobald eine einzige winzige Kleinigkeit wie schleichender Wahnsinn zwischen Ihnen steht?)

Sie werden sehr schnell sehen, wie leicht es Ihnen fällt, in die Person eines manischen Irren mit fortschreitendem Realitätsverlust zu schlüpfen. Glücklicherweise ist es nur ein Experiment. Hoffentlich kriegen Sie die Kurve, viele Leute, denen sie täglich auf der Strasse begegnen, haben es nicht. Vielleicht genießen Sie in Zukunft die Momente geistiger Klarheit und Achtsamkeit, über die Sie verfügen, etwas mehr.

Freitag, 9. Februar 2007

Der Schnee liegt noch

Was liegt also nahe?
Den Schlitten aus dem Keller, auch wenn es der Keller von Oma war, und raus mit den Kindern in den Wald. So aufgeregt wie die waren, blieb uns doch gar nichts anderes übrig.
Natürlich gab es noch genug andere Leute, die auf diese originelle Idee kamen, aber das war nun auch das erste Mal, das wir mit beiden Kindern mehr oder weniger erfolgreich Schneefreuden erleben konnten. Wie aufgeregt die Kinder waren! Wie hell ihre Stimmen klangen! Wie weit der kleine Alex geflogen ist, und ich über ihn hinweg, als der Schlitten in einem Erdloch stecken blieb.
Wie eisigkalt mir irgendwann geworden ist...
Es ist ein harter Job, aber wer außer mir würde es sonst machen?

Big in Japan

CORRUPT: Big in Japan: "Since the rise of modern civilization, local communities have become fewer in number as more and more people have moved to big cities; meanwhile, the people living in smaller places reproduced above replacement level, thus, expanding their communities in terms of population, the economy, and politics. This radical change in lifestyle has meant a lot of different things, especially for the people moving from agricultural farmlands to an urban lifestyle in the big city. In this article we focus on the individual and how he is affected by a life of anonymity."

(Und - ja, in diesem Artikel wird tatsächlich der alte Alphaville-Song zitiert...)

Vorsprung durch Technik

Ein an mich selbst geschriebenes Memo forderte mich zu zwei Dingen auf:

1. Ordnung zu schaffen hier, damit der Leser sich besser zurecht findet. "...eine Indexierung (Hauptseiten) und/oder kleine Header, um einzelne Meldungen und Artikel schneller finden oder verordnen zu können".
Nun, dafür sorgt die Blogger-Software inzwischen selbst mit Hilfe der allseits beliebten Labels.

2. "...hör’ auf, die ganze Zeit Comics zu lesen"
Die bittere Ironie ist, dass ich schon damals mehr Zeit damit zubrachte, über Comics zu lesen (und zu schreiben) als die Dinger selbst anzusehen. Zeit und Geld sind immer knapp, meine Brüder und Schwestern, vielleicht sollte ich mich mal ein Wochenende im Keller einschliessen.
Oder selbst anfangen, die verdammten Dinger zu zeichnen.

Donnerstag, 8. Februar 2007

Es schneit...

Da geh ich vor die Tür, um an der S-Bahn noch einen Schlüssel von einem Kollegen abzuholen. Saukalt draußen, also stecke ich mir postironisch wie ich bin, ein in der Vorratskammer schön körperwarm gewordenes Bierchen in die Manteltasche.
Und als ich die Tür aufmache, klatschen mir die ersten Schneeflocken ins Gesicht.
Und so stehe ich dann also an der S-Bahn in einem langen Mantel, süffel ein warmes Bier, um mich warmzuhalten und berechne schon mal, ob ich mir nicht noch ein anderes leisten kann. und draussen tanzen die Schneeflocken von einem schwarzen Himmel.
Ich hab mich gefühlt, als ob ich wieder 18 wäre.
Gleich wieder an die Tastatur. Meine Frau war etwas verwundert ob meines eigenartigen Kicherns.

My Gothick Youth :: Verstehste?

Es gibt Bilder, Ideen, Melodien, die sich so unnachgiebig in die Haupthirnwindungen fräsen, dass man noch Jahre danach an sie erinnert wird oder sie plötzlich zu glücklichen Kindheitserinnerungen erklärt. Klingt seltsam? Ist es auch. Das ist die Natur des Menschen.

Ich kann nicht einmal sagen, wann oder wo, aber irgendwann einmal, als ich noch ein Jüngling mit lockigem Haar war, hockte ich inmitten meiner mageren Besitztümer und vieler bunter Bücher aus Amerika vor der Television, cool & trendy wie ich war, und versuchte mir auf einem fragwürdigen Privatkanal die von rhythmischem Schneetreiben unterbrochenen neuesten Independent- und Wave-Tracks reinzuziehen. (Es ist wahr, und ich senke mein Haupt in Beschämung: Ich war ein Gothic, noch bevor man diesen Begriff in Deutschland überhaupt kannte.)

Ich schreckte erst hoch, als sich ein seltsamer Refrain eines poppigen, aber hektischen Videos in mein benebeltes königliches Haupt bohrte: "Alan Moore knows the score." Ja, Mann, das ist wahr!, durchfuhr es mich, und ein Auge schielte auf meine Watchmen-Collection, die andere auf die Flimmerkiste. Der nächste Gedanke war kürzer: "Was?"

Ich habe wahrscheinlich eine Woche lang auf eine Wiederholung dieser Sendung gehofft, und alle Plattenläden in ganz Hamburg mit der irrwitzigen Frage gesprengt, welche Scheisskifferband ein Lied gemacht hat, in dem Alan Moore vorkommt. Die Antworten der Plattenlädenbediensteten waren meist kürzer. "Ellen-was?" oder "Verpissdich, Du Penner."

Glücklicherweise gibt es ja das Internet. Und so kann ich heute entspannt eine frustrierende Erinnerung meiner Independent-Jugend aus dem Opasessel heraus auflösen und mich glücklich glucksend zurücklehnen, derweil ebenjener Track über meinen Bildschirm flimmert. (Klicken Sie auf das folgende Objekt, wenn Sie sich mir anschließen wollen...)



Das Intro stinkt zum Himmel, aber dann wird's ganz gut. Und den Refrain habe ich in all den Jahren nicht vergessen können. In den üblichen Lyrics-Bibliotheken wird er übrigens falsch abgedruckt. Es heisst "Bruce Wayne, auf Wiedersehn / Dirty Harry, "Make my day," / Terminator, hit the north, / Alan Moore knows the score!"

Phlogiston

Einer inzwischen verworfenen Theorie der Naturwissenschaft nach ist „Phlogiston“ die Substanz, die Dinge entflammbar macht, das chemische Äquivalent des Elementarfeuers. Die Entdeckung der RedOx-Gleichungen hat bewiesen, daß der Verbrennungsprozess in der Natur viel mit Sauerstoff zu tun hat, aber wenig mit einer ätherischen Substanz, die die Natur des Feuers enthält. In der Magie ist diese Substanz jedoch bei weitem vorhanden. Sie ist das, was handwerkliches Geschick in Kunst verwandelt, und Kunst in Erhabenes. Sie ist das, was die Ekstase nährt und die Verzückung steuert. Diese Substanz ist – wie das Phlogiston – nicht nachweisbar oder quantifizierbar. Aber sie ist fühlbar. Sie ist die unsichtbare Qualität, die auserwählten Phänomenen unmittelbar erfahrbare emotionale - und spirituelle – Präsenz verleiht.

Schau, da oben im Himmel!

Vor ca. einem Jahr habe ich eher schüchtern auf die hervorragenden Superman-Cartoons aus den Fleischer-Studios der 40er Jahre verwiesen. (Fanboy :: ...und erlöse uns vom Magnetteleskop!)

Diese Cartoons sind erstaunlicherweise - jedenfalls wird dies behauptet - public domain, d.h. sie sind im Gegensatz zu vielen anderen Filmchen im Verzeichnis von YouTube nicht einmal illegal zu zeigen. Die alten Links sind nicht mehr aktuell, dafür gibt es inzwischen andere, die meiner Meinung sogar bessere Bild- und Tonqualität aufweisen.

Evanier war eher hier*

Ich hatte HIER auf einen eher ungewöhnlichen Gedenktag hingewiesen, der wahrscheinlich erst in drei Jahren im Alten Europa gefeiert werden wird. Wie es aussieht, gibt es jetzt sogar eine Webseite, die sich ausschließlich diesem ehrwürdigen Brauch verschrieben hat. Sie wird - wie nicht weiter verwunderlich - von Mr. Mark Evanier betreut.

Etwas völlig anderes - jedoch eng damit verknüft - musste ich feststellen, dass der diesjährige Todestag von Jack Kirby von nur sehr wenigen Personen bedacht wurde. Ein paar Panels hier und da, Mr. Kleefeld steuerte eine persönliche Erinnerung bei - und wiederum Mr. Evanier hat im sonnigen L.A. diesen Tag dazu gewählt, endlich das Erscheinen seiner langerwarteten und umfangreichen Kirby-Biographie anzukündigen. Wundervoll.


* Brilliantes Wortspiel, gelle?

Dienstag, 6. Februar 2007

In Memoriam

Jack Kirby
The King!
(* 28. August 1917 in New York City,
† 6. Februar 1994 in Thousand Oaks, Kalifornien)

...unvergessen...

Galactus kommt!

Sign "O" the Times

Manche nennen es ein kulturelles Desaster, andere ein Zeichen der Zeit - die älteste noch erscheinende Zeitung der Welt hat es aufgegeben, auf steinzeitlichen Medien wie Papier zu erscheinen und existiert nur noch im virtuellen Raum.

Post- och Inrikes Tidningar, das offizielle staatliche schwedische Amtsblatt, wurde im Jahr 1645 unter Königin Christina begründet und erscheint seit dem 1. Januar 2007 nur noch im Internet. Lediglich für den Gebrauch an den Universitätsbibliotheken werden noch drei gedruckte Ausgaben hergestellt.

Heißt dies, dass die avantgardistischen Schweden dem Rest der Welt wiederum voraus sind? Durchaus. Innerhalb der nächsten Jahre werden auch andere Druckerzeugnisse, die reinen Nutz- aber keinen ästhetischen Wert haben, den gleichen Schritt vollziehen. Dies betrifft nicht nur staatliche, sondern auch industrielle "graue" Literatur. Eine detaillierte Dokumentation wird dadurch natürlich erschwert. Und für Hacker bietet sich ein ganz neues Feld an. Schon mal daran gedacht, was für lustige Dinge passieren, wenn man ein Online-Handbuch für Maschinen oder Programme modifiziert?

All die Möglichkeiten lassen mich schwindelig werden.

Unter der Knarre

Vor ein paar Tagen erschreckte die Meldung den Feierabendspanner von heute, dass der US-Medienriese Viacom den YouTube-Eigentümer Google aufgefordert habe, von der YouTube-Website mehr als 100.000 Videoclips zu entfernen. Es handelt sich dabei um Mitschnitte von Sendungen der Viacom-Sender. Zur Gruppe der Sender gehören unter anderem MTV oder Comedy Central. Nach geltendem Recht können Medienunternehmen verlangen, dass von ihnen im Internet entdecktes urheberrechtlich geschütztes Material entfernt wird. Diese Regelung macht es aber notwendig, die Videos erst einmal zu finden. In Zeiten der voranschreitenden Globalisierung und anderer Vorzeichen der Apokalypse keine leichte Tätigkeit.

Wollen wir hoffen, dass nicht alle Goldstücke der visuellen Wundertüte wieder in der Versenkung verschwinden - wie z.B. folgendes Video vom 90er Smash-Hit "Under The Gun" der hervorragenden Band Sisters of Mercy, in dem ein aufgeweckter Gastmusiker hinter ausgemusterten Requisiten von Dr. Who seine Sonderschau abzieht. Ach, funky '93.

Montag, 5. Februar 2007

Arullu :: Design

Es läuft nicht immer so, wie es sein soll. Momentan komme ich mit dem Schreiben nicht weiter; es geht zu schleppend, selbst wenn ich genau weiß, wie die Handlung ausgelegt ist. Sobald man mehr Zeit mit Worten verschwendet als mit ganzen Sätzen, sollte man etwas anderes machen.
Ich habe also gestern ein wenig daran gebastelt, das Arullu-Logo, ich seit 1982 (?) verwende, ein wenig aufzufrischen und Titelbilder für die Taschenbücher zu entwerfen, die ich dieses Jahr hoffentlich noch herausbringen werde.
(Wie man unten sieht, habe ich mein erstes Logo mit der Hand (ab?)gezeichnet. Anscheinend ohne Lineal. das geht nun gar nicht. Und früher haben Leute gutes Geld dafür bezahlt, wenn ich ihnen Logos entworfen habe. Den gleichen Service kann ich schliesslich auch mal mir selbst angedeihen lassen, oder?)



1. Zuerst habe ich die grösste Version des handgezeichneten Logos eingescannt und vektorisiert.
2. Alle Linien und Punkte wurden mit Hilfe eines Punktgitters ausgerichtet und wenn nötig, nachkorrigiert, um z.B. Parallelen zu erlangen. (Ehrlich gesagt, war es natürlich ziemlich nötig. Das einzige, was übrig geblieben ist, sind die Proportionen und der Stil. Den Pseudo-3-D-Effekt des Original-Logos habe ich erstmal verworfen, für später.)
3. Die handentworfene Schrift wurde ein wenig geglättet. Dies bedeutet vor allem, dass das "R" durch ein neues ersetzt wurde, das sich aus dem "A" ableitet. Es ergibt sich dadurch eine nette Pseudo-Symmetrie.
4. Jetzt mit Hilfe eines Extrusions-Befehles den ursprünglichen 3-D-Effekt wiederhergestellt. Nur diesmal mittig, d.h. auf einen anderen, zentraleren Fluchtpunkt aus. Vorher habe ich noch den Schriftabstand etwas schlanker gemacht.
5. Fertig. Mir gefällt's.

Samstag, 3. Februar 2007

Die weissen Pferde von Polaris

Over black mountains lit by meteor-blaze,
Through darkness ending not in solar days,
Beauty, the centauress, has brought us home
To shores where chaos climbs in starry foam,
And the white horses of Polaris graze.

Outlanders, Clark Ashton Smith

Plünderer vom Ende der Zeit

Eine Variation, und eine brillante, wie man zugeben muss, des Sujets der "Sterbenden Erde", findet sich in dem vor einiger Zeit empfohlenen Magnum Opus des schottischen Autoren Grant Morrison, "Seven Soldiers of Victory".

Neben einem Füllhorn weiterer visueller und mythographischer Ideen präsentiert Morrison einen klassisch scheinenden, aber tatsächlich höchst originellen Hauptbösewicht - tatsächlich ist es eine ganze Rasse, die sinistren Sheeda, die zuerst als eine Art obskurer Feen erscheint, sich im Laufe der Saga jedoch als die bis zum Endpunkt genetischer Entwicklung mutierten letzten Nachkommen der Menschheit erweisen, die vom Ende der Zeit aus in die Vergangenheit greifen und jedesmal dann, wenn eine Zivilisation ihre Hoch-Zeit erreicht hat, zur Ernte schreiten.



Bilder aus Frankenstein Nr.4, DC Comics, Mai 2006. Zeichnungen von Doug Mahnke, Farben von Nathan Eyring nach einem Skript von Grant Morrison.

Freitag, 2. Februar 2007

Geschichten aus der Gruft [7] Eine Seite Arullu

Bei der Überarbeitung meiner Kurzgeschichten fallen immer mal wieder ganze Abschnitte oder Geschichten unter den "Schneidetisch". So zum Beispiel meistens jene Texte, die ich als Füllmaterial verfasste und die meistens genau eine DinA4-Seite umfassten. Nur selten kann man aus solchen Texten noch etwas Grosses machen, vor allem, wenn man vorher noch den korrupten Stil vergangener Jahrzehnte herausfiltern will. Ach nee, lass gut sein... lieber was Neues. Hier zur Unterhaltung also wieder mal eine Jugendsünde...


DER TAUCHER (1985)

An den dampfenden Küsten des Haimeeres war der carpensische Taucher Dhounio wohlbekannt, und die Töchter der Fischer erröteten bei der Nennung seines Namens. Keine Perlenbank war ihm unbekannt, und keiner der Taucher seiner Zeit konnte mit ihm konkurrieren, galt es in den verschwommen grünen Tiefen des Meeres die sagenhaften Geisterperlen zu finden, für die die kalforschen Händler, die an der Küste entlang ihre Kontore hatten, Höchstpreise zahlten.

Nur der Taucher Dhounio konnte solange unter Wasser bleiben, wie es dauerte, eine vollständige Rhinomuschel vom Grunde abzulösen. In seiner Hütte stapelten sich die Trophäen seiner Tauchabenteuer: Goldene abyssische Muschelschalen, von Kristallen überzogene geborstene Krakenpanzer, Reliquien der alten Städte, die vor ungezählten Äonen im noch jungen Haimeere versunken waren. Reliquien, die der Taucher in den von Tang und Schleim überzogenen geborstenen Mauern jener verschollenen Kulturen gefunden hatte.

So tauchte er und fand sein Glück in der grünlichen Tiefe des Meere in den fleischigen Innereien von Muscheln, zwischen den morschen Planken versunkener Piratengaleeren aus dem fernen, kalforschen Norden. Doch jedes Glück mag einmal enden, und die grimmen Parzen bestimmen es ungeachtet aller Proteste, trotz Qual und Ungerechtigkeit. Doch wie sollte dies der junge Taucher wissen, als er frühmorgens seine Segel setzte; und ins offene Meer hinaus sich treiben ließ.

Die Fahrt ging stetig, Bald schon sagte ihm die außergewöhnliche Rotfärbung des Meeres, dass er sich einer Kolonie der sehr wertvollen, hochgiftigen Feuermuscheln näherte, deren Schalen wertvolle Pulver und Extrakte ergaben, die er mit viel Gewinn nach Texé oder Milesium verkaufen konnte. So warf er den Anker und ließ sich, nachdem er die Segel niedergelegt hatte, in das kühle, violette Wasser gleiten, dann in die Tiefe herab...

Der Atem pochte in seinem muskulösen Leib, als er in die Tiefe sank, von einem Stein herabgezogen, den er bald fallen ließ, als er die Tiefe erreicht hatte, in der die Feuermuscheln wuchsen. Und dort waren sie auch, Reihe an Reihe, rot-giftig glühend im schlammigen grünen Wasser.

Dhounio ließ sich auf die Muscheln zutreiben und löste mit ein paar geschickten Schnitten vier Muscheldeckel ab, die er in dem Netz verstaute, das an seinem Gürtel befestigt war. Dabei machte er einen grünlich phosphoreszierenden Lichtschein nur wenige Schritte entfernt aus, aber er hatte bereits zuviel Luft verbraucht, um dies noch untersuchen zu können.

So ließ er sich eilig nach oben schießen. Über dem Meer wehte eine steife Brise. Er warf die roten Muschelschalen in sein Boot und nahm einen weiteren Stein an sich. Er grinste seltsam und sank dann in Gedankenschnelle wieder herab in die klammen Tiefen der See, auf das verlockende grünliche Leuchten zu. Der Atem pochte in ihm, und sein Herz dröhnte in dem kühlen Kerker, als er wieder derunten war. Waren nicht die herrlichen Edelsteine von Mech, die Zamarani, solchermaßen leuchtend? Dhounio glitt näher auf das Leuchten zu. Wahrlich! Dies war ein solch immens wertvoller Edelstein, der auf einem fleischigen Stängel zu thronen schien. Habgier packte den Taucher, und eilig schwamm er darauf zu und packte den köstlich grün schimmernden Zamarani.

Einen Augenblick später zerriss Aufruhr das grünliche Meer. Zähne zerfetzten Fleisch, schrille Schreie erstickten in der Tiefe. Knochen barsten, dann war wieder Ruhe eingekehrt, und nur eine dunkle Wolke roter Schwaden kündete noch von der Anwesenheit eines Menschen in der Tiefe.

Eine ungeheure Wesenheit, kalt und schleimig, mit perlmuttnen Schuppen gepanzert, verdaute das Fleisch des Tauchers. Dann streckte der Angler neuerlich seinen Köder aus, auf dem verlockend leuchtend ein großer, grünlich schimmernder, sehr wertvoller Edelstein thronte...

Clark Ashton Smiths Zothique-Zyklus

„Über Zothique, dem letzten irdischen Kontinent, erstrahlte die Sonne nicht mehr in der Weißglut der Frühzeit, sondern trübe und fleckig, als wär' sie verhangen von einem blutfarbenen Dunst. Zahllose neue Gestirne waren erschienen am Himmel, und die Schatten der Ewigen Nacht rückten näher und näher. Und aus diesen Schatten waren getreten die uralten Götter: die seit Hyperborea, seit Mu und Poseidonis längstvergessenen Götter, zwar unter anderen Namen, doch mit den nämlichen Attributen. Und ebenso waren wiedergekehrt die alten Dämonen und schwelgten im fetten Gewölk der Opferfeuer des Übels, ja pflegten aufs neue die zaubrischen Künste der Urzeit.“

Zothique, zuerst auch Gnydron genannt, ist der Schauplatz von Clark Ashton Smiths’ umfangreichsten und phantastischstem Zyklus von Kurzgeschichten. Zothique ist der letzte Kontinent, der in einer Umkehrung – oder Weiterführung – der Kontinentaldrifttheorie am Ende der Zeit entstehen werden soll. Ursprünglich im Südatlantik angesiedelt, stellte er in Smith Vorstellungskraft einen verhexten Ort dar, in den mehr als in jedes frühere irdische Reich, Kräfte und Wesenheiten aus anderen, äusseren, Welten eindringen konnten. [A Tale of Gnydron (Synopsis) – Februar 1931]

Diese kurze Grundkonzeption ist vielfach ausdeutbar - vielleicht sogar in Richtung Wissenschaftliche Romanze - ein Austausch mit anderen Dimensionen oder Existenzebenen oder „Dingen aus Galaxien, die noch nicht sichtbar waren“, wie Smith in einem Brief an Lovecraft schrieb, gäbe auch Stoff für Science Fiction. Die Geschichten, die sich schließlich jedoch materialisierten, waren reine Fantasy, dekadent, finster und grotesk. Manche vergleichen sie mit den ungewöhnlicheren Exemplaren der Geschichten aus 1001 Nacht, eine größere Verwandtschaft besteht jedoch vielleicht mit den Visionen Beaudelaires.

Das Subgenre der „Sterbenden Erde“ wird im Zothique-Zyklus von seiner dunkelsten Seite ausgedeutet. Der narrative Imperativ führt immer in den Ruin, denn es besteht keine Hoffnung mehr. Wie in vielen Geschichten dieses Subgenres sind die Themen Entropie, Verfall, Hoffnung, aber auch Unschuld (die verraten wird). Dies geschieht nicht zufällig: Wenn man von einer Zyklischen Natur von Zivilisationen ausgeht, wie es Anfang des 20. Jahrhunderts nicht unüblich war, so muss jede Kultur – wie fortgeschritten sie auch sein mag – letztendlich der Dekadenz unterliegen und zugrunde gehen. Die Dekadenz und der Zerfall hatten immer zu Smiths großen Themen gehört – wie passend sind also die Geschichten vom Ende der Zeit? Wenn alle Zivilisationen untergehen mögen, ist der Zerfall, der Zothique droht, der vollkommene, weil finale Untergang, des Menschen auf diesem. Der Triumph der Entropie.

Hier gibt es keine Zukunft mehr, sondern nur noch Vergangenheit. Dementsprechend sind die rudimentären Kulturen dieses letzten irdischen Kontinentes auch von Grund auf vom Zerfall geprägt. Seine Wüsten sind voll von Gräbern und Katakomben, auf der Insel Naat herrscht ein Geschlecht von Totenbeschwörern, und in Zul-Bha-Sair verehrt man den Ghoulgott Mordiggian.

Eine alphabetische Übersicht über alle Zothique-Geschichten:

Der Zothique-Zyklus übte einen großen Einfluss auf Jack Vance aus, der mit seinen Geschichten von der „Sterbenden Erde“ jedoch die Thematik etwas optimistischer weiterführte. In seiner Version dieses Themas wimmelt es von quicklebendigen Charakteren, die mit einigem Geschick dem Schicksal des Planeten zu entgehen suchen.

Beide Serien beeindruckten mich als jungen Menschen so sehr, dass ich ebenfalls begann, eine Serie von Geschichten über die Sterbende Erde zu schreiben. Ich nannte ihn nach einem Begriff aus der babylonischen Mythologie Arullu.

Donnerstag, 1. Februar 2007

Rückblick :: Januar 2007

Man mag es nicht glauben, aber obwohl ich nicht viel beenden konnte, weil mich die asthmatische Bronchitis.... oder war es bronchitisches Asthma?... darnieder streckte, bin ich nicht unzufrieden mit den Ergebnissen des Januars. Ein wenig Selbstverhätschelung kann nicht schaden, sagte der grimmige Autor und biss finster auf das Mundstück seiner Zigarre. Nicht alle Ergebnisse kann man gleich vorweisen, aber auch Vorarbeiten können auf eine gewisse, fragwürdige Weise recht befriedigend sein.



Die auch auf den Seiten des NEMED HOUSE BLOGs offensichtliche Beschäftigung meinerseits mit dem Subgenre "Sterbende Erde" geschieht natürlich nicht nur, um mir die dunklen Winterabende zu vertreiben. Dafür hab' ich genug andere Spielzeuge, und meine Frau würde mir auch die Ohren langziehen, wenn ich nur comiclesend, ballerspielend, briefeschreibend an der Tastatur hängen würde. Die "Sterbende Erde" wird bereist als thematische Ergänzung und semiotische Forschung zu dem, was mich momentan am meisten beschäftigt, nämlich die komplette Überarbeitung und Neufassung meiner Serie von Kurzgeschichten, die auf dem Endzeitkontinent Arullu spielen. Ich erwähnte sie sicherlich schon. Alles zusammen werden es wohl mindestens zwei Bücher ergeben, und das ist tatsächlich auch der Grund, weswegen ich mir diese Schätzchen noch mal vornehme. Ich habe nämlich vor, diese noch vor meinem nächsten Geburtstag zu veröffentlichen. Nähere Details folgen.



Momentan bin ich dabei, die in der inneren Chronologie erste Geschichte komplett umzuarbeiten. Tatsächlich bleiben von allen Sätzen nur Bruchstücke übrig, dafür erfreue ich mein fiebriges Hirn mit dem ganzen neuen Material, das sich langsam herausschält. Die Geschichte war in ihrer ersten Fassung recht linear: Die letzten Wissenschaftler der Sterbenden Erde verfallen in ihrer Hybris in eine hysterische Progromstimmung, der als erstes ihre abergläubischen primitiven Nachbarn zum Opfer fallen. Aber die Zeit ist eine andere, und die Wissenschaft versinkt unter den Vorzeichen wiederkehrender Magie und seltsamer Götter. Eine Art Apokalypse am Anfang sorgt schon dafür, dass man merkt, dass es auf Arullu nicht nur Frohsinn und Schunkeln gibt. Leider hatte ich relativ ungeschickt Propagandaphrasen aus den dreißiger Jahren diesen Wissenschaftlern in den Mund gelegt, und bei nochmaligem Lesen klingt dies selbst für meine Ohren zu schwülstig. Also zurück an die Tastatur...
Stattdessen gibt es jetzt kadaverartige Missionare und einen sogenannten "Engel", eine HighTech-Variante des Dädalus-Mythos. Diesen Absatz z.B. habe ich heute morgen getippt:
Die Männer in Schwarz hassten die Erecros.
„Was sind das für Wesen?“, flüsterten sie miteinander, als sie mit den blauen Menschen weiter in den Norden zogen. „Sie leben von einem Tag in den anderen, wie Tiere, sie lachen, sie weinen, aber denken sie wie wir?“, murrten sie, und verzogen verächtlich die verdorrten Lippen über lange scharfe Zähne. „Soll dies das Volk des Nordens sein? Was wissen sie schon von den Schätzen der Menschheit? Was wissen sie schon von Polaris? Dem schimmernden, ewigen Polaris?“



Positives Zeichen des letzten Januartages:
Ein guter Freund ist heil und gesund aus Nepal zurückgekehrt, und hat schöne devotionale Handarbeiten mitgebracht, Geschenke ohne Gegenleistung. Also kräuselt sich gerade neben mir ein Räucherstäbchen aus einer tibetanischen Räucherschatulle, und eine aussergewöhnlich feingearbeitete Boddhisattvastatue beäugt mich kritisch.
Negatives Zeichen des letzten Januartages:
Nach Äusserungen des Experten ist indisches Bier merkwürdig oder eklig, und deutsches Bier sehr viel erfreulicher. Was natürlich bedeutete, dass wir gestern abend kollektiv den mystischen 11er der Astra-Brauerei umkreisten. Aargh.



Eigenartigste Suchanfragen der letzten Wochen, die Leser hierher führten:
(und nein, ich weiss nicht, was das soll, und doppel-nein, nur weil die einzelnen Worte sich auf meinen Seiten finden, heisst das noch lange nicht, dass sie in einem Sinnzusammenhang stehen.)

  • bärenhäuter ausschnitt
  • capitain chaos gedicht
  • gebiss des krokodils
  • hebephrenie geschichten
  • leiber nackt
  • monitorwand selber bauen
  • pulp fiction+typische getränke
  • qunintenzirkel [Da ist er wieder, mein alter Feind!]
  • spezielle orgien
  • weihnachtsfrauen sack
  • welche temperatur muss kindergartenessen haben [??]
  • wie schleim, gespuckt auf eine schiene [???]
  • wo kommt der begriff "runterholen" her
Weiterhin: Alles was mit Porno und Lazy Town zu tun hat, allerdings auch alles, was mit Porno in Lazy Town zu tun hat. Aber das wundert mich schon lange nicht mehr. Ihr kranken Säcke. Das einzige, was es raus reißt, sind ein Haufen Anfragen nach Clark Ashton Smith und Robert E. Howard und ihren Werken. Wenigstens sind die nicht ganz vergessen.