Donnerstag, 18. Dezember 2008

Einige Minuten vor der Offlinezeit

So, das Ende naht mit großen Schritten. Während die beste Ehefrau von allen nebenan jetzt noch die letzten Teller und Pfannen in die Umzugskartons packt, schließe ich jetzt alle Seiten im Internet leise hinter mir zu. Für absehbare Zeit wird das hier die letzte Nachricht von und aus dem Nemed House sein, oder dem Schreiberling hier. Da noch nicht abzusehen ist, wann wir wieder Internetzugang haben, mache ich auch lieber keine Versprechungen, das hatten wir dieses Jahr schon zu viel. Hoffentlich kann ich die Netzfreie Zeit sinnvoll nutzen, einige der bereits angekündigten Projekten abzuschließen, oder auch anders. Ein wenig Zeit werden wir sicherlich brauchen, uns an die neue Umgebung einzugewöhnen. Ich hoffe, wir sehen uns in alter Frische im nächsten Jahr wieder...
Bis dahin geniesst die Schneeflöckchen, die lautlos über diese Seiten rieseln wie die Schuppen aus dem Haar eines vergrämten Bibliothekars...


"Earthstop Icon" © by Studiomx
Homepage: http://studiomx.eu

Sonntag, 14. Dezember 2008

Kognitive Dissonanz

Du stehst auf dem kleinsten und dümmsten Weihnachtsmarkt der Stadt. Jeder riecht nach Glühwein.
Deine Tochter mit roten Wangen singt gleich mit anderen rotwangigen Kindern Weihnachtslieder.
Aus der Glühweinbude neben an tönt das volle Programm:
  • "Summertime Blues"
  • "Summer Wine"
  • "San Francisco (Be Sure to Wear Some Flowers in Your Hair)"
Ladies and Gentlemen, ich brauche mehr zu trinken...

Nemed House am 3. Advent

Die Weihnachtszeit naht mit strengen Stiefelschritten, und da wir pünktlich zur Wintersonnenwende umziehen und wohl auch erst nächstes Jahr wieder ins Netz kommen können, lassen Sie mich Ihnen, geneigter Leser, einige Dinge erwähnen, die erst in den kommenden Wochen an Wichtigkeit gewinnen werden, ihnen aber jetzt schon zur gütigen Kenntnisnahme vorgelegt werden sollen. (Die Deutschlehrer mögen den vorstehenden Satz entschuldigen, es ist schließlich der 3. Advent, und der übermässige Konsum von Weihnachtsliedern von Nat "Kind" Cole und Dean Martin tut sein übriges...)

Die letzten Wochen standen hier vor allem im Zeichen des bevorstehenden Umzugs mit dem Transport unzähliger Bücherkisten; der mehrmonatige Renovierungsprozess steht kurz vor dem Abschluss. Zeit für einen Augenblick, innezuhalten und nachzusehen, was an anderen "auf andere Art wichtigen" Projekten liegengeblieben ist.

  • Derweil REDMASK No.1 von den Lesern und auch den strengen Kritikern des Genres sehr wohlwollend aufgenommen wurde, bleibt der bittere Geschmack eines erschwerten und unnötig komplizierten Vertriebes. Zudem musste ich inzwischen feststellen, dass der Farbdruck des Titelbogens beträchtlich dunkler ausgefallen ist, als es eigentlich sein sollte. Um dies auszugleichen, habe ich eine verbesserte Version des Titelbildes mit leicht geänderten Proportionen (besserer Kontrast und Intensität) vorbereitet. Zum Jahresanfang geht die verbesserte Version von REDMASK No. 1 dann online, zudem erarbeite ich weitere Wege, zu einem vernünftigen Preis an die Bücher zu kommen.
    Avisiertes Veröffentlichungsdatum von REDMASK No.2 ist der 1. Mai (Beltane) 2009.
    Ein deutlich "pulpigeres" Titelbild liegt bereits vor, Manuskripte können noch eingereicht werden.


  • Die erste (Promo-)CD des Baltimore Gun Clubs steht ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung. Das Aussteigen eines Gitarristens und "Anlernen" des neuen hat den ganzen Prozess verzögert, andererseits hat die Band daran musikalisch wohl durchaus gewonnen. Unter diesen veränderten Voraussetzungen war es jedoch auch erforderlich, fast alle bisher aufgenommenen Spuren noch einmal zu überarbeiten oder gar komplett neu aufzunehmen. Momentan stehen für mich noch drei Gesangsspuren aus, die ich hoffe, morgen aufzunehmen. Mit ein wenig übermenschlicher Anstrengung unseres Producers und Mastermixers könnte die CD sogar dieses Jahr noch fertig werden. (Überanstreng' Dich nicht, Henning...)
    Vorgesehener Titel für die Debüt-CD ist "Bulletride", das Album umfasst 6 bis 8 Songs.

Alles in allem, 2008 ist weniger fertig geworden als geplant, aber was fertig geworden ist, ist schon recht gut. Raum für Verbesserungen und weitere Vielfalt ist für's Frühjahr 2009 vorbehalten. Und da bis jetzt alles so geworden ist, wie ich es mir vorgenommen habe, bin ich guten Mutes - auch was den Geheimen Meisterplan 2009 betrifft.

Ach übrigens... wussten Sie, dass das Weihnachtslied "God rest ye merry gentlemen" eine Basis der Komposition des kryptischen Rockklassikers "In-A-Gadda-Da-Vida" ist?
Wieder was Nützliches dazugelernt, um lästige Pausen im Small Talk zu überbrücken.
In diesem Sinne: eine besinnliche Vorweihnachtszeit und Bona Saturnalia. Mazel Tov!

Samstag, 13. Dezember 2008

Shortcuts Dezember

Mit Bedauern müssen wir das Ableben der notorischen Mrs. Bettie Page feststellen, was zum völligen Unverständnis der jüngeren (und der meisten älteren) Leser sogar der Hamburger Morgenpost eine Meldung wert war.
Achja, immerhin sind es nicht die Legenden, die sterben, sondern nur ihre sterblichen Hüllen. Immerhin, sehr bedauerlich, Drinks in memoriam werden bei der nächsten Bandprobe des Baltimore Gun Clubs ausgeschenkt.
Eintritt frei für Mit-Glieder.



Immer wieder interessant: Eine Übersicht über die inenrhalb eines Jahres veröffentlichten bzw vorgestellten Logos und die Trends, die sich daraus abzuleiten schienen. Darüber hatte ich mich schon die letzten Jahre erfreut und einigen Kunden die daraus gewonnenen Erkenntnisse als hyper hoopy trendy verkaufen können.
Während die letzten Jahre viel von dem, was man an Handydisplays verabscheut, im Vordergrund stand, scheinen jetzt andere visuelle Richtungen nach vorne zu drängen, wie immer treffsicher in Stichwörter gefasst wie "Farbenblind", "Krakel" oder "Amöbe".
Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Kunden für ein amöbiges Logo begeistern kann, aber schauen wir mal. Ansonsten gibt es ja immer noch die Möglichkeit, aus der globalen Vermassung auszubrechen und Hardcore Retro zu werden. Ich steig mal in den Keller runter und gucke, ob ich noch meine alten Bleisatztypen finde. William Morris, wo bist Du?



Quicklinks
  • Während der Recherche zu weiteren Projekten im Zusammenhang mit REDMASK und dem "New German Pulp" (Code: Callisto‽) immer wieder gerne eingesehen: Planeten in populärer Fiction im englischsprachigen Wikipedia. Irgendwie lustig, oder?
  • Wollten Sie schon mal wissen, warum die Logos der grossen Hollywoodstudios so eigentümlich aussehen, wie sie es tun? Nun, darin liegt ein Stückchen Geschichte, wie man so sagt: Anschaulich dargestellt wird dies bei Neatorama.
  • In dem Zusammenhang: Glauben Sie nicht, dass die großen Filme der Weltgeschichte immer so toll waren, wenn sie es denn sind. Manchmal entstanden die Ideen zu diesen Werken in kreativen Tobsuchtsanfällen, und es ist gut, dass manche Drehbücher noch einmal vorsichtig umgeschrieben wurden. via Cracked.com
  • Wie, Sie wissen nicht, was ein Interrobang ist? Haha, nein, mal im Ernst, wer soll schon wissen, dass besonders geniale (oder gestörte) Typographen in Eigeninitiative neue Satzzeichen erfunden haben, die außer ihnen wohl auch niemand verwendet. Egal, mehr Macht der Willkür, und hier ist also der Interrobang: ‽
  • Ein nettes Spielzeug angewandter Vituelltypographie: Wordle - macht aus einer belibigen Webseite oder einkopiertem Text eine Wortwolke. Mit einn wenig Farbwahl und der richtigen Schriftart sieht das ganz gut aus, wenn man nachts um drei nichts anderes mehr hinkriegt.

Mittwoch, 26. November 2008

Nemed Books Update (1)

Wie ich zwischenzeitlich feststellen musste, sind bei Lulu.com die Preise deutlich angezogen worden, was somit auch die Realpreise der Bücher von NEMED HOUSE steigen lässt, ohne dass ich darauf Einfluss nehmen konnte. Das ist bedauerlich, denn Interesse eines Autoren und eines Verlages ist es ja, dass möglichst viele Leser ihre Erzeugnisse bekommen können. zusammen mit dem bereits mehrere Male vorgebrachten Argument, dass Lulu-Erzeugnisse bei guter Qualität doch recht umständlich zu bekommen sind, sehe ich mich in der bemeitleidenswerten Lage, mir so schnell wie möglich zu überlegen, wie man diesem Mißstand Abhilfe leisten kann. Ich habe jetzt erstmal den Preis runtergeschraubt und überlege mir nun, wie ich die Bücher in den freien Handel überleiten kann. Wenn das alles funktioniert, gibt es dann eine Neuausgabe der 1. Ausgabe von REDMASK mit neuem Titelbild, und zum 1. Mai die nächste, zweite, Ausgabe.
Weitere Informationen natürlich an diesem Ort und auch per eMail...

Dienstag, 25. November 2008

Helter Skelter

Ich schätze, das war's dann. Die Vorzeichen mehren sich, die Apokalypse naht. Oder so.
Der allgemeine Verfall der sittlichen Werte des Abendlandes!
Entschuldigung, ich muss mir mal kurz den Schaum vor dem Mund abwischen. Wo war ich? Achja, gerade in der Presse: Der Vatikan "verzeiht" John Lennon seine erstaunlich treffsichere Äusserung, dass die Beatles populärer seien als Jesus. Schön, dass er das noch hören konnte...
Ich sag ja, die Vorzeichen mehren sich... wenn jetzt schon Darth Sidious, ich meine Herr Ratzinger sich für britische Dschungelmusik ausspricht. Aber ich glaube, er kannte das andere Zitat von den Beatles nicht, das besagt, dass Jesus irgendwie okay war, aber die Apostel fett und gewöhnlich waren und die ganze Sache versaut haben.
(Darunter natürlich auch diejenigen Herren, die Sie unter Ihre Amtsvorläufer zählen, Herr Ratzinger. Ha! Happiness is a warm... Yes it is...)

P.S. Herr Lennon, wie wir ihn in Hamburg nennen, hatte in seiner ihm nun vergebenen Äusserung übrigens noch sehr viel Interessanteres zu sagen als nur, dass seine Combo populärer sei als jener Zimmermann aus Nazareth: "Christianity will go. It will vanish and shrink. I needn't argue with that; I'm right and I will be proved right. We're more popular than Jesus now; I don't know which will go first - rock and roll or Christianity." Was meinen Sie, was eher geht - der Rock oder das Christentum? Nicht vergessen, Jesus liebt Dich, aber Rock and Roll will never die...

Samstag, 1. November 2008

Redmask 1 :: Instrumentarium

REDMASK Pulp Magazin.
Phantastische und unheimliche Erzählungen. NEMED HOUSE HAMBURG 2008.
Deutschsprachiges Magazin in Buchform (Paperback, Anthologie) Ausgabe Nr. 1, Halloween 2008

DIE MASKE DES ROTEN TODES ist ein Nachdruck der berühmten und viel gelobten Meistererzählung von Edgar Allan Poe, die die Inspiration für den Namen für dieses Anthologie-Magazin lieferte. Sie ist gleichzeitig auch einer der namhaftesten Vorfahren der phantastischen und unheimlichen Literatur der Neuzeit. Es ist daher nur angemessen, wenn REDMASK sie als erste Erzählung der ersten Ausgabe veröffentlicht. Revidierte Übersetzung, public domain.

DER LAZARUS-KÄFER ist die erste Erzählung um Maximilian Gumbel, den okkulten Detektiv. Dem Hörensagen nach basieren die meisten seiner Fälle auf wahren Begebenheiten. Zudem erscheint er als enger literarischer Verwandter von Sherlock Holmes, auch wenn sein „Dr. Watson“ ungleich bissiger ist als sein Vorbild. Weitere Erzählungen in Vorbereitung.

DAS HAUS IM WALDE spielt in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und wurde in seiner Urfassung auch dann geschrieben. Für die Veröffentlichung in REDMASK wurde die Novelle noch einmal überarbeitet und die eher plumpen Verweise auf einen lovecraftartigen Kult durch Bezüge auf real existierende Magie ersetzt. Und wenn man genau hinsieht, gibt es auch einige versteckte Fingerzeige darauf, dass es sich hier tatsächlich um eine Erzählung aus dem Cthulhu-Mythos handeln könnte.

DAS GELÄCHTER DER AFFEN ist die erste novellenlange Erzählung aus der Serie um den Götter-Esser und seine Wanderungen durch Raum und Zeit. In dieser originellen Hommage an die Werke von Michael Moorcock begegnen wir auch einem vom Schicksal verfolgten Albinoprinzen und der letzten Schlacht zwischen den Mächten von Chaos und Ordnung, die jedoch ganz anders verläuft, als man es allgemein erwarten würde. Weitere Erzählungen in Vorbereitung. © by Simon Petrarcha

DIE SÜMPFE VON MANOU ist eine Erzählung aus dem Zyklus um Arullu, die Erde am Ende der Zeit, wenn die Sonne nur noch altersschwach vom Himmel blinzelt und Magie und Aberglauben die Zivilisationen der Menschheit unter sich begraben haben. Die Erzählung führt uns in den unbekannten Osten des letzten Kontinentes, zu den Zauberern der Gelben Wüste. Weitere Erzählungen in Vorbereitung. Die diesem Band beigefügte Karte zeigt die ganze Welt mit den wichtigsten Staaten und Landschaften.

DIE AASSCHWARZEN GRUBEN ist eine Erzählung des literarischen Grauens, die Einflüsse von Poe und dem frühen Lovecraft verrät. Glücklicherweise erspart uns der Erzähler die morbiden Details seiner Reise in die unbekannten Tiefen der Erde. © by Martin Jung & Axel M. Gruner

SPINNENHIRN ist eine eher kurze und unappetitliche Studie über eine in unserer Kultur recht weit verbreitete Phobie. Sie verzichtet auf einen übernatürlichen Aspekt und ist die Erzählung in dieser Anthologie, die einem modernen Horror des Splatterpunk am nächsten kommt. © by Martin Jung

UKKOS KALTE HAND ist die abschließende Erzählung dieser Anthologie, passenderweise wiederum ein Text, dem man eine gewisse Verwandtschaft mit einer Erzählung von Edgar Allan Poe unterstellen kann. Doch wo in „Ein Fass Amontillado“ die Kränkung, die eine schreckliche Rache hervorruft, eigenartig blass bleibt, finden wir hier sogar ein wenig Verständnis für den asthmatischen Hexer, der dem Erzähler nachstellt.

Redmask 1 :: Cover


REDMASK Pulp Magazin. Nr. 1, Halloween 2008.
Original-Cover in verkleinerter Darstellung.

Redmask 1 :: Hauptseite

REDMASK Pulp Magazin
Phantastische und unheimliche Erzählungen.
Deutschsprachiges Magazin in Buchform (Paperback, Anthologie)
Ausgabe Nr. 1, Halloween 2008



  • HIER finden Sie eine kurze Übersicht über alle Geschichten unserer neuen Anthologie.
  • HIER finden Sie das Titelbild der ersten Ausgabe.
  • HIER können Sie die erste Ausgabe bei Lulu.com bestellen.

Freitag, 31. Oktober 2008

Weird Fiction Ill-ustrated [2]

The Seed from the Sepulchre von Clark Ashton Smith, illustriert von Richard Corben

Schon irgendwie eklig, nicht? Aber auch "The Seed from the Sepulchre" (dt. "Saat aus dem Grabe") könnte als Vorbild für die beliebteren Schockelemente der Alien-Filme dienen. Diesmal ist es jedoch eine andere Vorliebe von Clark Ashton Smith, die diese klassische Weird Fiction-Story zum Thema hat.
Es ist das vegetative Grauen, die Schlingen und Ranken diabolischer Pflanzen, in denen er sich austobt, parallel zu den Arabesken seiner Sprache. Chaotische Wucherungen. die mit einem unheimlichen Halbleben ausgestattet sind.
Nur sind es keine Bäume, die von diesen Schmarotzerpflanzen befallen werden...
Auch dies wieder illustriert von dem unnachahmlichen Richard Corben... wir beginnen soetwas wie ein Thema zu erkennen...

all Images vom Den Saga No. 1, Fantagor Press, 1992

Happy Halloween


Eine fröhliche Monsterparty für alle Ghouls da draussen!

Weird Tales Covers

Rechtzeitig zu Halloween erreicht uns ein Verweis auf eine neue Web-Veröffentlichung der Titelbilder von Weird Tales in recht guter Qualität und Auflösung. Ein gefundener Mitternachssnack für Freunde der Retro-Typography und der Kunst von C.C. Senf, Hugh Rankin, J Allen St John, Margaret Brundage, Virgil Finlay, Hannes Bok, Boris Dolgov, John Guinta, Matt Fox, Lee Brown Coye etc.

Via Golden Age Comic Book Stories von Mr. Door Tree

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Neues von der Front

Pünktlich zu Halloween erreichen uns neue Zeilen unseres allseits geschätzten Korrespondenten, Herren D. aus H., der zu passender Zeit von einem langmonatigen Auslandseinsatz mit nur minderen Blessuren zurückgekehrt ist. Herzlichen Dank von hier aus nochmal, dass ich ungefragt seine Informationen wiedergebe und dass er wieder da ist. Wir haben ihn vermisst, den Grauen Mahatma.

Nachdem ich in den letzten Tagen mal wieder auf nemedhouse vorbeigeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass du nicht nur wieder Neues über HPL geschrieben hast, sondern wohl auch einige interessante Neuheiten noch nicht kennst.
Da ist zunächst das Buch "The Lurker in the Lobby - A guide to the cinema of H. P. Lovecraft". Schau hier: nightshadebooks.com
Ich besitze es bereits und finde es sehr interessant...
Die m. E. erste wirklich adäquate Adaption einer Lovecraft-Erzählung ist - mal abgesehen von Stuart Gordons DAGON - der 2005 gedrehte Stummfilm THE CALL OF CTHULHU der H. P. Lovecraft Historical Society, welchen ich seit Montag mein Eigen nenne. Herrlicher Film mit Anklängen an den deutschen Expressionismus wie in DAS CABINETT DES DR. CALIGARI und ein sehr schöner, stopmotion-animierter Cthulhu. Da hätten Willis O´Brien (KING KONG) und Ray Harryhausen (JASON UND DIE ARGONAUTEN) ihre wahre Freude gehabt. Jeder HPL-Fan sowieso.
Zu weiteren Projekten (u. a. eine mir noch nicht bekannte Verfilmung von "Whisperer in the Darkness" sowie der lovecraftesken ANATEVKA-Adaption THE SHOGGOTH ON THE ROOF) und tollem Merchandise (ich schätze, eine Büste des Mannes aus Rhode Island hätte wohl jeder gern auf seinem Schreibtisch!) hier die Seite der HPLHS (inkl. Trailer zu CALL):
Grüße

Weird Fiction Ill-ustrated [1]

The Vaults of Yoh-Vombis von Clark Ashton Smith, illustriert von Richard Corben

"The Vaults of Yoh-Vombis" (dt.:"Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis") ist eine der klassischen Erzählungen der Weird Fiction, interessanterweise vielleicht sogar eines der Vorbilder für die in den Alien-Filmen auftretenden und höchst populären "Facehugger". Ja, es geht um ausserirdisches Leben, aber Clark Ashton Smith wäre nicht Clark Ashton Smith, wenn seine interplanetaren Romanzen nicht nur höchst unromantisch wären und einen deutlichen Hang zu morbidem Grauen hätten. Erstaunlicherweise wurde diese Geschichte von Richard Corben illustriert, der ja eigentlich vor allem für bulligen Glatzköpfe und Frauen mit unwahrscheinlicher Oberweite bekannt ist...

Die Geschichte beginnt auf dem Alten Mars, dem Schauplatz einiger von CAS' interplanetaren Horrorstories. Hier sehen wir schon mal die Ureinwohner, die eine wissenschaftliche Expedition in abgelegenes und übel beleumundetes Territorium führen...

Es dauert nicht lange, und in Yoh-Vombis erwacht lange vergessenes Grauen zu neuem Leben. Und... es ist hungrig!

Und Überraschung: Es will gar nichts von Dir, nur Dein GEHIRN!


all Images vom Den Saga No. 2, Fantagor Press, 1993

Halloween in der Vorstadt

H.P. Lovecraft
HALLOWE'EN IN A SUBURB

The steeples are white in the wild moonlight,
And the trees have a silver glare;
Past the chimneys high see the vampires fly,
And the harpies of upper air,
That flutter and laugh and stare.

For the village dead to the moon outspread
Never shone in the sunset’s gleam,
But grew out of the deep that the dead years keep
Where the rivers of madness stream
Down the gulfs to a pit of dream.

A chill wind blows through the rows of sheaves
In the meadows that shimmer pale,
And comes to twine where the headstones shine
And the ghouls of the churchyard wail
For harvests that fly and fail.

Not a breath of the strange grey gods of change
That tore from the past its own
Can quicken this hour, when a spectral power
Spreads sleep o’er the cosmic throne,
And looses the vast unknown.

So here again stretch the vale and plain
That moons long-forgotten saw,
And the dead leap gay in the pallid ray,
Sprung out of the tomb’s black maw
To shake all the world with awe.

And all that the morn shall greet forlorn,
The ugliness and the pest
Of rows where thick rise the stones and brick,
Shall some day be with the rest,
And brood with the shades unblest.

Then wild in the dark let the lemurs bark,
And the leprous spires ascend;
For new and old alike in the fold
Of horror and death are penned,
For the hounds of Time to rend.

gefunden via Dan Harms' papers falling from an attic window

Montag, 27. Oktober 2008

Redmask 1 :: Veröffentlichung

Endlich! Rechtzeitig zu Halloween ist die erste Ausgabe von REDMASK Magazine erhältlich!
Hier schon mal ein Überblick über den Inhalt (Bild gibt die Rückseite des Buches wieder)



An diesem Platz auch ein Dankeschön an die gewitzten Leser, die das Buch in unserem LuluShop schon vor ein paar Tagen entdeckt und schon bestellt haben. Ich hoffe, ein jeder findet in diesem Buch etwas, das ihn fesselt.

Aus Lovecrafts Notizbuch [2]

Abscheuliches altes Buch wird entdeckt - Anweisungen für schockierende Beschwörungen.
Buch oder MS, das zu entsetzlich ist, als daß man es lesen könnte - Warnung vor seiner Lektüre. Jemand liest es und wird tot aufgefunden.
Buch, das beim Lesen einschläfernd wirkt - man kann es nicht lesen. Ein Entschlossener liest es - wird verrückt. Von betagtem Eingeweihten werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, der als Autor und Übersetzer weiß, wie er sich durch Beschwörung schützt.
Die Lektüre eines entsetzlichen Buches oder der Besitz eines abscheulichen Talismans bringt jemanden in Berührung mit schockierenden Träumen oder einer Welt der Erinnerung, die ihm schließlich den Untergang bringt.
Eigenartiger Geruch von Buch aus Kindheit führt zur Wiederholung kindlicher Phantasie.
Eine abscheuliche Welt überlagert die sichtbare. Durchgang - eine Macht führt den Erzähler zu einem uralten und verbotenen Buch, das Anweisungen für den Zutritt enthält.
Entsetzliches Buch wird flüchtig in uraltem Laden erblickt - dann nie mehr gesehen.
Etwas Entsetzliches in einem vielleicht vertrauten Buch zu finden und es dann nicht mehr finden zu können.


Eine erstaunliche Anzahl von Einträgen in Lovecrafts Notizbuch befasst sich mit dem Schrecken, die auf den Seiten eines Buches verborgen liegen. Es ist nicht so sehr das geheime und arkane Wissen, das hier vielleicht verschlüsselt liegen mag, das das Grauen darstellt, sondern bereits der schiere Akt des Lesens, der einen unvorsichtigen Leser in Welten entführen kann, die fremd und unbekannt sind. Etwas, das eigentlich einem jedem Leser irgendwie bekannt vorkommen sollte. Hatte Lovecraft bei der fast paranoiden Xeno- und Neophobie, die ihn zeit Lebens plagte, etwa auch Angst vor den Neuen und Fremden Ideen, denen man auf den Seiten eines Buches begegnen kann? Um wie viel ironischer müsste dies dann aus heutiger Sicht erscheinen, die Lovecraft selbst vor allem als Schöpfer eines der erfolgreichsten Neo-Mythen der letzten Jahrhunderte kennt!

Seltsames Buch des Grauens wird in alter Bibliothek entdeckt. Abschnitte von entsetzlicher Bedeutung werden abgeschrieben. Später unmöglich, Buch zu finden und Text zu verifizieren. Vielleicht entdeckt man einen Körper oder ein Bild oder ein Zaubermittel unter dem Boden, in einem Geheimfach oder sonstwo. Einfall, daß das Buch lediglich eine hypnotische Täuschung war, herbeigeführt durch totes Gehirn oder uralten Zauber.
Verlust der Erinnerung und Eintritt in eine bewölkte Welt seltsamer Anblicke und Erlebnisse nach einem Schock, Unfall, der Lektüre eines merkwürdigen Buches, der Teilnahme an einer merkwürdigen Zeremonie, dem Trinken eines seltsamen Gebräus usw. Das Gesehene wirkt auf vage und beunruhigende Weise vertraut. Auftauchen. Unfähigkeit, den Weg zurück zu verfolgen.
Vision, die sich durch ein übles Buch auftut.


Natürlich kann die Lektüre eines Buches etwas Schreckliches sein. Sie kann verzaubern, verstören, schockieren, wie Lovecraft es nennt, und im besten Fall ernüchtern. Dann nämlich, wenn das Wissen, das der Leser aufnimmt, die Illusionen und Selbsttäuschungen zunichte macht, denen man sich wohlig hingegeben hat. Nur der Autor oder Übersetzer weiß, wie er sich schützen kann – der Leser jedoch fällt der zerstörerischen Wirkung der Lektüre zum Opfer und wird verwandelt. Und wie schrecklich: Dieses Wissen kann nicht mehr genommen werden, es sei denn durch einen bewussten Akt der Verleugnung, die in diesem Fall gleichbedeutend mit einer milden Form des Wahnsinnes wäre. Unfähigkeit, den Weg zurück zu verfolgen. Der Autor als semiotischer Horrorist und Hexenmeister, der mit Bewusstseinen und Seelen sein satanisches Glasperlenspiel abzieht. 23 Skiddo!

Mancher Leser mag in diesem Fall in der wenig beneidenswerten Situation jenes Mannes wieder finden, der lieber in der Matrix geblieben wäre und bewusst versucht, die Illusion wieder zur Realität zu erklären, auch wenn dazu Verrat und Mord notwendig sind. Und das ist vielleicht der größte Schrecken von allen, die Logophobie, die panische Angst vor dem Wort und der damit verbundenen Erkenntnis. Natürlich, manche Menschen werden schon wahnsinnig, wenn sie begreifen, dass es schon wieder Montagmorgen ist und die nächste Arbeitswoche direkt vor ihnen liegt. Der tentakelbewehrte Horror, der in diesem Moment aus den Seiten eines wurmstichigen Folianten sickert, kann sich kaum damit vergleichen.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Samedi


Er ist ein stattlicher Kerl, dieser Loa des Samstags und der Friedhöfe. Baron Samedi! Fesch ausgestattet, den Spazierstock unter der knochigen Achsel tanzt er die Strasse herab zum Marktplatz, der die Welt ist, um den Frauen unter den Rock zu schielen und allen anderen in die Suppe zu spucken. Genau - er trägt Sonnenbrillen in der Nacht, denn er kann in diese und die andere Welt sehen. Und unter seinen Füssen rocken und rollen die toten Leute wie schon lange nicht mehr.

Passend zu Halloween veröffentlicht der Baltimore Gun Club eine Neuaufnahme ihres fetzigen Klassikers "Samedi" auf ihrer MySpace-Seite. Und wer's einfach mal anhören will, klickt einfach aus den Link zum PopUpPlayer. Have fun, hehehehehe.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Endlich

Gerade sehe ich die neueste Schlagzeile aus dem Newsticker:

"Power-Rangers"-Darsteller droht Todesstrafe

...ich finde, das haben die auch wirklich verdient. Und wie steht es eigentlich mit den Darstellern aus "Lazy Town"?

Der Rabe

Mitternacht umgab mich schaurig, als ich einsam, trüb und traurig,
Sinnend saß und las von mancher längstverklung’nen Mähr’ und Lehr’ –
Als ich schon mit matten Blicken im Begriff, in Schlaf zu nicken,
Hörte plötzlich ich ein Ticken an die Zimmerthüre her;
„Ein Besuch wohl noch,“ so dacht’ ich, „den der Zufall führet her –
Ein Besuch und sonst Nichts mehr.“

Wohl hab’ ich’s im Sinn behalten, im Dezember war’s, im kalten,
Und gespenstige Gestalten warf des Feuers Schein umher.
Sehnlich wünscht’ ich mir den Morgen, keine Lind’rung war zu borgen
Aus den Büchern für die Sorgen – für die Sorgen tief und schwer
Um die Sel’ge, die Lenoren nennt der Engel heilig Heer –
Hier, ach, nennt sie Niemand mehr!

Jedes Rauschen der Gardinen, die mir wie Gespenster schienen,
Füllte nun mein Herz mit Schrecken – Schrecken nie gefühlt vorher;
Wie es bebte, wie es zagte, bis ich endlich wieder sagte:
„Ein Besuch wohl, der es wagte, in der Nacht zu kommen her –
Ein Besuch, der spät es wagte, in der Nacht zu kommen her;
Dies allein und sonst Nichts mehr.“

Und ermannt nach diesen Worten öffnete ich stracks die Pforten:
„Dame oder Herr,“ so sprach ich, „bitte um Verzeihung sehr!
Doch ich war mit matten Blicken im Begriff, in Schlaf zu nicken,
Und so leis scholl Euer Ticken an die Zimmerthüre her,
Daß ich kaum es recht vernommen; doch nun seid willkommen sehr!“ –
Dunkel da und sonst Nichts mehr.

Düster in das Dunkel schauend stand ich lange starr und grauend,
Träume träumend, die hienieden nie ein Mensch geträumt vorher;
Zweifel schwarz den Sinn bethörte, Nichts die Stille draußen störte,
Nur das eine Wort man hörte, nur „Lenore?“ klang es her;
Selber haucht’ ich’s, und „Lenore!“ trug das Echo trauernd her –
Einzig dies und sonst Nichts mehr.

Als ich nun mit tiefem Bangen wieder in’s Gemach gegangen,
Hört’ ich bald ein neues Pochen, etwas lauter als vorher.
„Sicher,“ sprach ich da mit Beben, „an das Fenster pocht’ es eben,
Nun wohlan, so laß mich streben, daß ich mir das Ding erklär’ –
Still, mein Herz, daß ich mit Ruhe dies Geheimniß mir erklär’
Wohl der Wind und sonst Nichts mehr.“

Riß das Fenster auf jetzunder, und herein stolzirt’ – o Wunder!
Ein gewalt’ger, hochbejahrter Rabe schwirrend zu mir her;
Flog mit mächt’gen Flügelstreichen, ohne Gruß und Dankeszeichen,
Stolz und stattlich sonder Gleichen, nach der Thüre hoch und hehr –
Flog nach einer Pallasbüste ob der Thüre hoch und hehr –
Setzte sich und sonst Nichts mehr.

Und trotz meiner Trauer brachte er dahin mich, daß ich lachte,
So gesetzt und gravitätisch herrscht’ auf meiner Büste er.
„Ob auch alt und nah dem Grabe,“ sprach ich, „bist kein feiger Knabe,
Grimmer, glattgeschor’ner Rabe, der Du kamst vom Schattenheer –
Sprich, welch’ stolzen Namen führst Du in der Nacht pluton’schem Heer?“
Sprach der Rabe: „Nimmermehr.“

Ganz erstaunt war ich, zu hören dies Geschöpf mich so belehren,
Schien auch wenig Sinn zu liegen in dem Wort bedeutungsleer;
Denn wohl Keiner könnte sagen, daß ihm je in seinen Tagen
Sonder Zier und sonder Zügen so ein Thier erschienen wär’,
Das auf seiner Marmorbüste ob der Thür gesessen wär’
Mit dem Namen „Nimmermehr.“

Dieses Wort nur sprach der Rabe dumpf und hohl, wie aus dem Grabe,
Als ob seine ganze Seele in dem einen Worte wär’.
Weiter Nichts ward dann gesprochen, nur mein Herz noch hört’ ich pochen,
Bis das Schweigen ich gebrochen: „Andre Freunde floh’n seither –
Morgen wird auch er mich fliehen, wie die Hoffnung floh seither.“
Sprach der Rabe: „Nimmermehr!“

Immer höher stieg mein Staunen bei des Raben dunklem Raunen,
Doch ich dachte: „Ohne Zweifel weiß er dies und sonst Nichts mehr;
Hat’s von seinem armen Meister, dem des Unglücks finstre Geister
Drohten dreist und drohten dreister, bis er trüb und trauerschwer –
Bis ihm schwand der Hoffnung Schimmer, und er fortan seufzte schwer:
‚O nimmer – nimmermehr!‘“

Trotz der Trauer wieder brachte er dahin mich, daß ich lachte;
Einen Armstuhl endlich rollte ich zu Thür und Vogel her.
In den sammt’nen Kissen liegend, in die Hand die Wange schmiegend,
Sann ich, hin und her mich wiegend, was des Wortes Deutung wär’ –
Was der grimme, finst’re Vogel aus dem nächt’gen Schattenheer
Wollt’ mit seinem „Nimmermehr.“

Dieses saß ich still ermessend, doch des Vogels nicht vergessend,
Dessen Feueraugen jetzo mir das Herz beklemmten sehr;
Und mit schmerzlichen Gefühlen ließ mein Haupt ich lange wühlen
In den veilchenfarb’nen Pfühlen, überstrahlt vom Lichte hehr –
Ach, in diesen sammtnen Pfühlen, überstrahlt vom Lichte hehr –
Ruhet sie jetzt nimmermehr!

Und ich wähnte, durch die Lüfte wallten süße Weihrauchdüfte,
Ausgestreut durch unsichtbare Seraphshände um mich her.
„Lethe,“ rief ich, „süße Spende schickt Dir Gott durch Engelshände,
Daß sich von Lenoren wende Deine Trauer tief und schwer!
Nimm, o nimm die süße Spende und vergiß der Trauer schwer!“
Sprach der Rabe: „Nimmermehr!“

Gramprophet!“ rief ich voll Zweifel, „ob Du Vogel oder Teufel!
Ob die Hölle Dich mir sandte, ob der Sturm Dich wehte her!
Du, der von des Orkus Strande – Du, der von dem Schreckenlande
Sich zu mir, dem Trüben, wandte – künde mir mein heiß Begehr:
Find’ ich Balsam noch in Gilead! ist noch Trost im Gnadenmeer?“
Sprach der Rabe: „Nimmermehr!“

Gramprophet!“ rief ich voll Zweifel, „ob Du Vogel oder Teufel!
Bei dem ew’gen Himmel droben, bei dem Gott, den ich verehr’ –
Künde mir, ob ich Lenoren, die hienieden ich verloren,
Wieder find’ an Edens Thoren – sie, die throhnt im Engelsheer –
Jene Sel’ge, die Lenoren nennt der Engel heilig Heer!“
Sprach der Rabe: „Nimmermehr!“

Sei dies Wort das Trennungszeichen! Vogel, Dämon, Du mußt weichen!
Fleuch zurück zum Sturmesgrauen, oder zum pluton’schen Heer!
Keine Feder laß zurücke mir als Zeichen Deiner Tücke;
Laß allein mich dem Geschicke – wage nie Dich wieder her!
Fort und laß mein Herz in Frieden, das gepeinigt Du so sehr!“
Sprach der Rabe: „Nimmermehr!“

Und der Rabe weichet nimmer – sitzt noch immer, sitzt noch immer
Auf der blassen Pallasbüste ob der Thüre hoch und hehr;
Sitzt mit geisterhaftem Munkeln, seine Feueraugen funkeln
Gar dämonisch aus dem dunkeln, düstern Schatten um ihn her;
Und mein Geist wird aus dem Schatten, den er breitet um mich her,
Sich erheben – nimmermehr!

Der Rabe; Ein Gedicht von Edgar Allan Poe. Metrisch aus dem Englischen übersetzt von Carl Theodor Eben. Philadelphia 1869 / Illustration von Ford aus "Edgar Allan Poe The Masque Of The Red Death And Other Stories", Eternity Comics 1988

Montag, 13. Oktober 2008

Und jeder klatscht

Der geneigte Leser wird sich noch daran erinnern, dass dieses Jahr der Tag der Einheit unter dem Motto "Kulturnation" stand. (Was haben wir gelacht!) So wie es aussieht, kann man sich diese Woche dieses Themas weiter annehmen, der größte Punk von allen hat es ja vorgemacht. >>>Reich-Ranicki macht den Handke.

Feiern wir also weiterhin die deutsche Kultur und Nation, die so hervorragende Formulierungen findet wie diese:

„Contergan“ gewinnt, und jeder klatscht

Dienstag, 7. Oktober 2008

Aus Lovecrafts Notizbuch [1]

Insekten oder andere Wesen aus dem Weltraum stürzen sich auf den Kopf eines Menschen und dringen in ihn ein, was dazu führt, daß er sich an fremdartige und exotische Dinge erinnert - mögliche Persönlichkeitsverdrängung.

Wie viele von Lovecrafts Ideen & Geschichten basiert dieser Eintrag in sein Notizbuch auf einem der lebhaften Träume, die ihn Zeit seines Lebens packten. Glücklicherweise erwähnte er eben jenen Traum in einem seiner zahllosen Briefe - eine viel vollständigere Vision als die nackte Notiz weiter oben. Wieviele andere packende Geschichten wären uns erhalten geblieben, wenn Lovecraft ein Traumtagebuch geführt hätte wie jeder andere anständige Magier?

"In meinem Traum wurde ich, während ich in vertrauter ländlicher Gegend spazierenging, plötzlich von einem Schwarm schnell aus dem Himmel herabschießender Insekten angegriffen. Sie waren winzig und stromlinienförmig und schienen imstande zu sein, meine Schädeldecke zu durchdringen und ins Gehirn einzudringen, als wäre ihre Substanz nicht völlig materiell. Kaum waren sie in meinen Kopf eingedrungen, schienen meine Identität und Lage höchst zweifelhaft zu werden. Ich erinnerte mich an außerirdische und unglaubliche Szenen - Klippen und Felsnadel, die von violetten Sonnen erhellt wurden, phantastische Säulen aus zyklopischem Mauerwerk, vielfarbige Pilzvegetation, halb formlose Gestalten, die über grenzenlose Ebenen scharwenzelten, bizarre Reihen von Wasserfallstaffeln, oben offene Steinzylinder, zu denen Strickleitern hinaufführten wie die Weberleinen von Schiffen, labyrinthische Korridore und geometrisch mit Fresken ausgemalte Räume, merkwürdige Gärten mit unerkennbaren Pflanzen, in Roben gekleidete amorphe Wesen, die mit einem nichtvokalen Pfeifen sprachen - und unzählige Vorfälle unbestimmter Natur und unnützlichen Wirkungen. Ich wußte überhaupt nicht, wo genau ich war - es gab jedoch die bedrückende Empfindung unendlicher Ferne und völliger Fremdartigkeit im Vergleich zur Erde und zum Menschengeschlecht. Zu keinem Zeitpunkt geschah wirklich etwas - und ich merkte, daß ich vor dem tatsächlichen Erwachen beträchtliche Zeit geträumt hatte."

Zitate aus Lovecrafts Notizbüchern nach: H.P. Lovecraft: „Azathoth“ Vermischte Schriften, ausgewählt von Kalju Kirde. Übersetzung Frank Rottensteiner, Suhrkamp, Frankfurt a. Main 1989

Montag, 6. Oktober 2008

Aus Lovecrafts Notizbuch [0]

Wie viele Schriftsteller hatte auch H.P. Lovecraft sein "Ideenbuch" - ein Notizbuch, in dem er Einfälle, Bilder und Zitate niederschrieb, die er in Zukunft vielleicht einmal für eine seiner Geschichten verwenden wollte. Ich glaube, die meisten Schriftsteller haben so etwas in irgendeiner Form - als Sammlung von Karteikarten, magsiche Tagebücher oder Datenwust am Ende der Festplatte. Bemerkenswert bei Lovecraft ist, dass die in seinem "Schwarzen Buch" festgehaltenen Ideen ziemlich genau den Umfang und die Grenzen des Subgenres definieren, für das er bekannt geworden ist. Es ist immer das Grauen vor dem Fremden, das ihn fesselt. Das Grauen aus einer fremden Welt, oder das Grauen aus einer Fremden Zeit - die Pathologie seines Mythos ist recht fest umrissen. Gerade die Variationen jedoch sind recht spannend - tatsächlich wäre es mit den in Lovecrafts Notizen enthaltenen Fingerzeigen überhaupt kein Problem, eine neue beliebige Geschichte zu verfassen, die sich nahtlos in den Mythos einfügt.

Schauen wir diesen Oktober mal auf einige dieser Ideen, schauen wir auf die rudimentäre Grundordnung eines Neo-Mythos, auf das Skelett des Skelettlosen, auf Cthulhus blankes Fleisch... in Lovecrafts Notizbuch - nackt!

Samstag, 4. Oktober 2008

Saturday Pin-up :: Richard Corbens Werwolf


Original aus: Werewolf, Catalan Communications (1984?) © by Richard Corben

Mehr von Richard Corben unter Label Richard Corben
Mehr Pin-ups unter Label Comics+Animation
"Werwolf" bei Amazon

Freitag, 3. Oktober 2008

Der Untergang

Dieses, meine Damen und Herren, war also wohl der Tag der Deutschen Einheit. Und da haben wir schon das erste Malheur: Was fängt man eigentlich damit an? Wie erkläre ich's dem Kind? War jetzt nicht doch Volkstrauertag? Und was wünschen wir uns jetzt? Fröhe Weihnacht ja wohl nicht - frohe Einheit? Fröhliches Vereinheiten? Alles Gute? Augen zu und durch?
"Zu Hamburg frug ich: warum so sehr
Die Straßen stinken thäten?
Doch Juden und Christen versicherten mir
Das käme von den Fleeten."
Als geborener Hamburger hätte der Tag eigentlich von ganz besonderem Interesse für mich sein sollen: Schließlich sind die Feierlichkeiten zur Vereinheitlichung dieses Jahr ja an der Elbe gewesen. Ja, selbst die Kanzlerin war anwesend, wieder eine verpasste Gelegenheit. In Hamburg also, dieser unheimlich nationalistischen Stadt, von der selbst der grosse Heinrich Heine zu berichten wußte, hat man heute die Einheit unter dem Schlagwort "Kulturnation" hochleben lassen. Was sind wir doch für schlaue Kerlchen.

Ich denke mal mit dem Zauberwort 'Kultur' kann man heutzutage so ziemlich alles rausreissen. Da brauchen wir auch nicht mehr zu jammern, wie schlecht es uns allen geht, wie brutal die Arbeitslosengeld II-Mafia ist oder wie geil die RAF eigentlich war. Oder wie brutal geil mein neues Jamba-Klingel-Komplettpaket ist. Mhhhhhmmm... Kulturnation... Nicht, dass Kultur und Nation einander nicht irgendwie ausschliessen, bzw das eine eigentlich vor dem anderen liegt. Kultur gibt es immer, Nation ist eine Idee des 19. Jahrhunderts, das heißt eine falsche. Statt "Kulturnation" hätte man ja auch das alte Bonmot vom Land der Dichter und Denker bemühen können, aber mit dem Denken haben wir's ja nicht mehr so sehr. Unser geschätzter Bundespräsident fasste die letzten zwanzig Jahren mit herzergreifenden Worten zusammen:
"Sicher: Manches dauert länger als gedacht, es gab und gibt Härten und Enttäuschungen. Doch wer die Augen aufmacht, der sieht: Wir haben viel erreicht. Vielleicht ist es weniger, als manche in der ersten Euphorie erhofft haben. In Wirklichkeit ist es sehr viel mehr, als manche sehen - oder sehen wollen."
Ja, wir haben viel erreicht. Die großen Deutschen der letzten zwanzig Jahre waren Claudia Schiffer, Michael Schuhmacher und Dieter Bohlen. Wirklich herausragende Kennzeichen einer Kulturnation. Vielleicht ist es weniger, in Wirklichkeit ist es sehr viel mehr. Oder andersherum. Warum nur erinnert mich das nur an ein paar Zeilen aus Saul Aschers "Germanomanie" (sollte man auch mal wieder lesen), die eigentlich genausogut passen würden?
"Es darf nicht befremden, wenn in diesem fieberhaften Zustande, in welchem die Menschheit ein Vierteljahrhundert vegetierte, denkende Köpfe, vorzüglich in Deutschland, wo bisher immer mehr gedacht als gehandelt worden, in dem chaotischen Zustand der Dinge bald das Heil der Welt erblickten, bald aber wieder den Untergang der Weltordnung ahneten."

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Counting...

Und so beginnt es in diesem unheimlichen Oktober, wo bleiern brennende Wolken über einen unsteten Himmel hetzen und ein eisiger Wind die erste Gänsehaut hervorruft, der noch viele folgen sollen... Gibt es etwas gruseligeres als einen konfessionslosen Feiertag, der ganz ohne den Segen der Kirche auskommt? Ja, meine Brüde rund Schwestern, nach dem 1. Mai, dem alten keltischen Feuerfest des Bel und noch vor Halloween, dem alten keltischen Samhain, kommt... der Tag der deutschen Einheit. Wollen wir mal sehen, was sich hier für relevante Dinge ergeben, bevor wir mit voller Wucht den Countdown bis Halloween beginnen...
Themen dieses Jahr (soweit vorbereitet):
  • Klassische Horrorstories von Robert E. Howard und Clark Ashton Smith - und ihre Comicversionen!
  • Das Buch der Schwarzen Venus!!
  • Lovecrafts Notizbuch - nackt!
  • Gibt es den typisch deutschen Horror?!
Und natürlich...
  • Der Große Kürbis!
Bwahahahahahahaha.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Countdown to Halloween!

In der glorreichen Tradition der letzten Jahre stelle ich den gesamten Monat Oktober unter das Motto HALLOWEEN.

Seid also gespannt auf einen eher unheimlichen Blick unter die Haut der Wirklichkeit... Macht euch gefasst auf eine Zeit ohne buntgekleidete Kostümträger und das sarkastische Grinsen des Bloggerprinzen...

Es wird dunkel um uns, Samhain naht... die Zeit der Gespenster.

Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung ist Halloween nämlich nicht nur eine einzige Nacht, sondern eigentlich eine ganze Jahreszeit. Nun, so genau wollen wir es nicht nehmen, aber ich denke, jeder der an einem frühen düsteren Morgen aus dem Fenster schaut und sieht, wie die Frühnebel sich zögernd aus dem vergilbten Laub verkrümmter Äste lösen, wird erahnen, dass irgendetwas vor sich geht. Der Herbst hat begonnen, unaufhaltsam verringert sich das Licht. Die dunkle Jahreszeit hat begonnen, die Hexenkönigin regiert...

Kein Kiddiekram, und ganz sicher keine Kürbisse, weder Rezepte für Kürbissuppe noch drollige Grafiken von Kürbislaternen, es sei denn, ich finde eine von einem, der zubeißt. Ja, es soll hier mal ein bisschen unheimlicher zugehen. Immerhin endet die Zeit, und die Tore der Unterwelt schwingen weit auf...

Verwandeln wir den Oktober in vier Wochen Magie und Schrecken. Keine bunten Bilder mehr, sondern stattdessen alles, was in der dunklen Jahreszeit zuhause sein könnte. Ich habe noch keine Endauswahl getroffen. Vielleicht versuche ich auch innerhalb dieser vier Wochen einen archetypischen Teenie-Splatter-Roman zu schreiben... ansonsten machen wir uns gefasst auf Gespenster, Hexen, schwarze Magie, Wiedergänger, Zombies und Vampire... Dinge die mitten in der Nacht herumpoltern... und die eisige Hand des Grauens.

Ich lass also mal alle anderen genretypischen Bezüge und beschränke mich mal auf Horror und Mystery. Sie müssen keine Angst haben, dass meine Hand plötzlich aus ihrem Bildschirm herausgreift und ihnen die Kehle zuschnürt.

Ist alles nur Spaß!

Obwohl, manchmal...
hehehehehehe...

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Ich gebe gerne zu, dass ich alles Obenstehende verbatim von den Einträgen der letzten Jahres gestohlen habe. Aber deswegen nennt man es ja auch Tradition, oder?

Dienstag, 30. September 2008

Nun sehe ich es...

Nachdem ich seit Donnerstag mehr oder minder halbblind war (Bindehautentzündung mit Hornhautläsion, argh), ein Blick in das laufende Manuskript...
...die neun schwarzrückigen Bücher zu prüfen, die immer noch auf den völlig verstaubten Bücherregalen standen. Sie waren alt, sogar sehr alt, so dass er sich genötigt sah, besonders vorsichtig zu sein, als er sie aufschlug, denn ihre Lederrücken knisterten schon. Auch waren sie von Schimmel und Stockflecken schon so geschädigt, dass einige von ihnen nicht mehr zu lesen waren - aber für einen Historiker wie Claußen waren sie von höchstem Interesse, waren sie doch recht ungewöhnliche und schwer zu bekommende Schriften aus den Randbereichen deutscher Romantik, deutlich dem Okkultismus zugeneigt - deshalb wohl für Ducasse mit seinen häufigen Randbemerkungen zu den theosophischen Lehren der Rosenkreuzer und anderer interessant.
Eines war Eliphas Levis DOGME ET RITUEL DE LA HAUTE MAGIC, DOKUMENTE DER GNOSIS von Schultz, Bodins DE MAGORUM DAEMONOMANIA, Norks SITTEN UND GEBRÄUCHE DER DEUTSCHEN sowie ein HANDBUCH DES DEUTSCHEN ABERGLAUBENS von 1927, aber auch so eigentümliche Bücher wie FIGUREN DER ROSENKREUZER, das einen Stempel „Altona 1785“ trug, DAS BUCH VON THOTH aus dem Jahr 1788, Lars Stevensons KULTE DER ZEITEN aus dem Jahre 1901 und ein eigentümliches Buch, das ganz in schwarzes Leder eingebunden war und erst auf seiner dritten Seite seinen Titel, MYSTAGOGUS GNOSTICUS offenbarte.
In diesem Buch war es, in dem Claußen wie durch ein Wunder mehrere Blätter eng beschriebenen Papieres entdeckte. Er sah sofort, dass sie in der Handschrift Luc Ducasses beschrieben waren, aber da waren auch ein paar kleinere Blätter gelblichen Papieres in einer anderen Schrift, die vollständig unverständliche Zeichen aufwiesen.
Ja, definitiv, das muss weg.

Samstag, 27. September 2008

Was ich diese Woche gelesen habe...

21-27. September 2008
Spass. Eine Moritat, von Martin Self, Luchterhand Literaturverlag (März 2001). Mein guter Freund, der Herr S. hat mir diesen Schmöker unlängst ausgeliehen, und da ich momentan nicht viel Zeit zum Lesen habe, habe ich mir das Buch stilgerecht aufs Klo gelegt, bzw auf die Waschmaschine daneben. Stilgerecht?, fragt der Leser nur so lange, bis der wahre Protagonist des Buches erscheint, Der Dicke Kontrolleur, ein unglaublich fetter Schwarzmagier, der Brahman des Banalen, der den minderbemitttelten Ich-Erzähler unter seine Fittiche nimmt und ausbildet. Viele schöne Szenen, in einer wortgewaltigen artifiziellen Sprache erzählt, die ungewöhnlich daherkommt und ungewöhnlich wieder aus dem Fenster verschwindet, nachdem sie den Mülleimer umgestossen und den Dackel erwürgt hat. Keine Ahnung, ob das Buch wirklich „radikal komisch“ ist, wie der Verlag behauptet, aber radikal auf jeden Fall. Leider leidet das Buch – ähnlich wie Stephen Kings ES unter einer gewissen Asymmetrie zwischen dem kongenialen Aufbau der Personen und der eher abrupt daherkommenden Auflösung. Naja, vielleicht ist dem Autoren nach 300 Seiten auch endlich übel geworden von seinen Figuren und er wollte sie schnell nach Hause schicken. [Gibt es neben der fetten Hardcover-Ausgabe auch als Taschenbuch.]

the Exterminators No. 1-16, von Simon Oliver und anderen, DC Comics (März 2006-Juni 2007). Eine milde Gabe des ComicBooksDealers meines Vertrauens, die ersten drei Storylines einer der eigentümlichsten Serien, die DC Comics unter seinem Vertigo Imprint herausbringt. Keine Superhelden, kein Krimi, kein Western. Die Abenteuer einer Kammerjäger-Crew. Mutierte Kakerlaken. Okkulte Käfergötter. Korrupte Nadelstreifenträger und Zen-Cowboys. Typen, die Insektengift fixen und andere Unappetitlichkeiten. Eine gewisse geistige Nähe zu William Burroughs, nur ohne den Fixiertheit auf Faustfeuerwaffen und Stricherjungen. Quite strange, but interesting. [Gibt es auch schon als deutsche Ausgabe, bei Amazon sogar einsehbar. Mal ausprobieren und dem Link folgen.]

AHA. The Magickal Observer Ausgabe 02/2008. Kostenloser Download. Die neuste Version des Download/Pdf-Magazines hat inzwischen den Namen der traditionsreichen, zwischenzeitlich eingestellten Zeitschrift AHA (AbraHadAbra) seinem Titel hinzufügen können, komplett mit dem bekannten Logo. Die AHA kommt somit doch noch in ihren 20. Jahrgang. Mein Bedauern um den sang- und klanglosen Untergang der am längsten erscheinenden deutschsprachigen Magiezeitschrift wird somit einwenig gemildert, es scheint doch noch ein kleines Blümchen in der weltanschaulichen Ödnis Mitteleuropas zu blühen. Streitlustig springt die erste „neue“ AHA gleich ein aktuelles Thema an und weist auf erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen einem unlängst vom „Kult-Autoren“ Akron veröffentlichten hochgelobten Kompendium zum Crowley-Tarot und den älteren Veröffentlichungen und Interna einer bekannten Persönlichkeit der norddeutschen Magick hin. Schon spannend, und einen eleganten kleinen Skandal kann die dahindämmernde Szene durchaus mal gebrauchen.

Montag, 22. September 2008

Buch und Ungeheuer

Konnte heute mit großem Genuß eine längere Zeit an der Novelle arbeiten. Sinnvollerweise habe ich nunmehr wieder am Anbeginn begonnen – alle notwendigen Verbesserungen und Hintergrundmaterialien liegen ja bereits vor. Da gerade am Anbeginn die Erzählung ein wenig steif war, habe ich die ersten Seiten komplett neu geschrieben, und somit die Charaktere von Ducasse, vor allem aber auch von Claußen, in das richtige Licht gerückt. Gekommen bin ich bis zu dem punkt, wo Claußen das Haus des Hexers Blunck bezieht und sich die Überbleibsel der letzten hundert Jahre ansieht. Im Original stehen dann dort irgendwelche Grimoires und Zauberbücher, der unauffällig auffällige Hinweis darauf, das irgendetwas mit der ganzen Sache nicht stimmen kann.

Und hier haben wir wieder einen typischen Fallstrick der Art von Mystery, wie sie Lovecraft und seine Epigonen verfassten: Denn wenn man auch die filigran konstruierten literarischen Elaborate ästhetisch zu schätzen weiß, sind sie doch inzwischen zu klischeehaften Signifikatoren degeneriert. Die bloße Erwähnung der Cultes des Ghoules oder Namenlosen Kulten, oder gar des Nekronomicons, genügt bereits, um eine Geschichte fest innerhalb des Mythos zu verorten und ihr die Genrekonventionen anzuhängen. Dies ist natürlich Irrsinn, und mindert irgendwann auch den Spaß. Schlimmer noch, in dem Subgenre des Genres, in der ein „altes Übel“ wieder auftaucht, das bereits einmal erfolgreich bekämpft werden konnte, stellt sich beim Erscheinen des satanischen Schriftthums doch die Frage, warum man solche Lektüre weitertradiert hat, statt sie zu zerstören. Warum liegt in jedem zerfallenen Gebäude eine Ausgabe eines unglaublich seltenen und unglaublich gefährlichen Buches, nur darauf wartend, die Retina des unvorsichtigen Lesers zu überfallen und seinen Verstand in das Äquivalent einer überkochten Tapioka zu verwandeln. Barum, oh großer Baumeister aller Welten?

„Weil es nun mal so ist, mein Sohn. Wir nehmen in solchen Geschichten die Abkürzung, nicht den langen schmerzhaften Weg. Willst Du den Leser wirklich mit viertausend Jahren okkulter Geschichte langweilen, bevor ein angemessen tentakelbewehrtes Monster hervorbricht?“

Naja, der alte Mann hat sicherlich recht. Andererseits kann man dann auf die Abkürzung vielleicht auch gleich verzichten. Da man sowieso damit rechnet – warum nicht ein Instantungetüm? Robert Bloch hat es in einer seiner Kurzgeschichten einmal konsequent vorgemacht: Hier erschien das Ungeheuer aus dem Buch, das Buch war das Ungeheuer. Mit Erfolg: Diese Geschichte war die Inspiration für H.P. Lovecrafts "Der Leuchtende Trapezoider" (The Haunter of the Dark).

Samstag, 20. September 2008

Saturday Pin-up :: Babalon and Nigel

Passend zu früheren Veröffentlichungen: Das Scharlachrote Weib der Apokalypse trifft auf das Große Wilde Tier (nein, diesmal nicht Aleister Crowley...)
Babalon and Nigel
Original aus: The Chronicles of Wormwood, Avatar Press, Juni 2007. Story and © by Garth Ennis, Art by Jacen Burrows

Dienstag, 16. September 2008

Redmask 1 :: Das Haus im Walde 3.1

In Ausführung der Überlegungen der letzten Tage (wegen akutem Zeitmangel konnte ich nichts niederschreiben) heute das Manuskript noch einmal auf die Protagonisten durchforstet, einige logische Fehler herausgenommen, die entstanden sind, weil ich die Story aus dem komplexen Geflecht von Bezügen und Verweisen herausgenommen habe, die nur dann Sinn machen würden oder interessant wären, wenn man das ganze Multiversum (oder Metatext) kennen würde, das ich in den 80ern erfunden habe. Aber – wie hiess es vor einigen Jahren mal? Das Multiversum ist tot, und so arbeite ich an allen Geschichten seitdem weitaus linearer als ich es gewohnt bin. Auf jeden Fall soll die Geschichte in sich abgeschlossen sein – den eigenartigen Iren, der inzwischen Kirowan hiess, habe ich also herausgenommen, vielleicht werde ich als Insidergag stattdessen einen Verweis auf den echten John Kirowan aus Robert E. Howards Geschichten einbauen. Zeitlich und thematisch würde als sogar passen und macht mehr Sinn.

Auf dem Tisch habe ich gerade noch die Liste der Grimoires im Besitz von Blunck (ausgewählt nach verschiedenen Kriterien, einige Titel aus der Dissertation von Stephan Bachter „Anleitung zum Aberglauben Zauberbücher und die Verbreitung magischen ‚Wissens’ seit dem 18. Jahrhundert“
  1. Albertus Magnus bewährte und approbierte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Menschen und Vieh.
  2. D. I. Fausti dreyfacher Hoellen-Zwang und Magische (Geister-Commando) nebst den schwarzen raben
  3. Das Buch der entschleierten Geheimnisse oder Sammlung 72 nützlicher Mittel. Nebst einem Anhange, enthaltend: Anweisung zur Bereitung der chemisch=reinsten Essige, und Kunst, versteinertes Holz zu machen.
  4. Das Heilige Büchlein der Schwarzen Venus
  5. Das sechste und siebente Buch Mosis, das ist: Mosis magische Geisterkunst, das Geheimniß aller Geheimnisse
  6. Der goldene Habermann.
  7. Der wahre geistliche Schild
  8. Romanus-Büchlein oder Gott der HErr bewahre meine Seele meinen Aus-und Eingang
  9. Taschenbuch der höheren Magie für Freunde wahrer Weisheit und höherer Kenntnisse. Herausgegeben von einigen ehemaligen Mitgliedern der Afrikanischen Bauherrn=Loge.
Von besonderem Interesse ist hier das Heilige Büchlein der Schwarzen Venus, ein Mini-Grimoire, das im allgemeinen heutzutage wenig Beachtung findet, aber einen gewissen Reiz ausübt, da das in ihm beschriebene System und Hierarchie von „Daimonien“ origineller ist als die der meisten besser bekannten Zauberbücher und weniger auf einen jüdisch-christlichen Kontext verweist als vielmehr auf ältere und weit entlegenere Mysterien… Eine Veröffentlichung dieses eigentümlichen Textes aus dem ‚Journal of the Western Mystery Tradition’ (im lateinischen Original und englischer Übersetzung) findet man unter http://www.jwmt.org/v2n12/venus.html.

Mittwoch, 10. September 2008

Redmask 1 :: Das Haus im Walde 3.0

Zwischen Abendbrot und Zubettgehen schnell noch ein paar Informationen zusammengetragen. „Das Haus im Walde“ spielt ja 1928, kein unbedingt bedeutsames, aber auch nicht unbedeutendes Jahr. Wenigstens für ein paar Bemerkungen aus der damaligen Zeit sollte das gut sein. Interessant, wie sehr man sich ausgerechnet in diesem Jahr für Strahlung interessiert hat – in weiten Teilen scheint sich der Fokus der Wissenschaft und Technik tatsächlich nicht weiterentwickelt zu haben, nur verfeinert. Wir arbeiten heute noch mit Ideen aus dem Berlin der 20er Jahre. Ich glaube, da liegt auch ein Hauptgrund des Problemes, meine kleinen Droogs.

Item: die Original-Schwarzmagier aus dem Ur-Manuskript befassen sich für meinen Geschmack zuviel mit Kabbalah, und ihre Intentionen sind nicht wirklich hervorgearbeitet. Ich möchte sie in einen anderen ideengeschichtlichen Zusammenhang stellen, und ziehe dazu die barbarischen Namen aus dem Büchlein der Schwarzen Venus hinzu. Horror! Sollte es sich doch noch um… Magie handeln?

Physiker beginnen grösstes Experiment der Welt

"Der LHC in Genf funktioniert wie geplant.
Jetzt steht die Simulation des Urknalls bevor."


Die trockene Feststellung gekoppelt mit dem versprechen auf das Phantastische, das ist es, was gute altmodische ScienceFiction ausmacht. Fast könnte man ein wenig nostalgisch werden, aber mir hat immer noch keiner den Jetpack geliefert, den sie uns damals versprochen haben.

Ich habe mir von der Zukunft mehr versprochen. Wir arbeiten hier immer noch mit Methoden aus der Steinzeit, d.h. aus dem Berlin der 20er Jahre. Wo ist die verdammte Pille, die aus jedem einen Superhelden machen kann?

Dienstag, 9. September 2008

Von Unaussprechlichen Kulten


Literaturempfehlung am Rande, gerade für den mitteleuropäischen Fan von Lovecraft und dem Mythos: Die ePaper-Ausgabe einer gelungenen kleinen Broschüre zur Geschichte des von Robert E. Howard ersonnenen Okkultisten Von Junzt und seines Magnum Opus, der Unaussprechlichen Kulten. (Ja, Virginia, wir haben uns alle schon über diese Art von deutsch gefreut... lies weiter!) Fesselnde Lektüre - der Mythos ist wohl eines der wenigen Themen, bei der selbst fiktive Sekundärliteratur amüsant oder packend sein kann. Und überhaupt, wollte man nicht immer schon wissen, warum ein Deutscher das zweitwichtigste Grimoire nach dem Nekronomicon verfassen konnte?

Thanx to Steven Harris for writing, and Dan Harms for re-publishing

Freitag, 5. September 2008

Redmask 1 :: Das Haus im Walde 2.0

Weiteres zur Erzählung "Das Haus im Walde", und den eigentümlichen Dingen, die mir bei der Bearbeitung dieser Erzählung begegnet sind... (auch: erste Gedanken zur Gothic Gematria)

10.08.2008 16:58:07
Diese und jenes verfeinert. Mit der magischen Bibliothek, die in der Geschichte erwähnt wird, bin ich unzufrieden, es unwahrscheinlich, dass man so etwas nach den Geschehnissen dort stehen lassen würde. Dies sollte auf jeden Fall geändert werden – stattdessen habe ich mir den Spaß gegönnt, in einen der veröffentlichten Briefe ein Postskriptum einzufügen, in dem einige wirklich existierende Grimoires und Geisterbüchlein erwähnt werden. Zum Verkauf offen – schliesslich handelt es sich um Hamburger, die diese erschröcklichen Schriften sicherstellen. Mohltied!
Wiederum Notiz an mich: Die fiktive Landschaft und Ortschaften im Süden Hamburgs, in denen auch die Pyropunkgeschichten ihre Heimat haben, ist bereits so detailliert, das es schade wäre, sie durch Missachtung verkommen zu lassen. Es gibt immer wieder neue interessante Dinge da zu finden. Oder wusste man bisher, dass das Heysenberg-Haus der Familie Rothner benannt war nach den Großgrundbesitzern (Landadel?), denen weite Teil des Sterstorfer Forstes gehörten?

17.08.2008 21:51
Um die ganze Sache noch verwirrender, aber auch interessanter zu machen, habe ich mich mal nach anderen Gematria-Codes umgesehen. Denn wenn die Namen der Protagonisten schon in ein magisches Quadrat passen, kann man dies ja auch gleich interessanter gestalten. Nun bin ich über Agrippas Schema für lateinische Buchstaben bis herab zur Cabala Simplex geklettert, mit einem Blick hin zu sogenannten „Baconischen Chiffres“ und dem Maranatha-Puzzle. Insgesamt fand ich dann bei der Eingabe bei verschiedenen Kalkulatoren für diesen Fall die Cabala Simplex bis hoch zur 24 am einleuchtendsten. Hier gelten ganz zu recht I=J und U=V, und man kommt auf schöne runde Zahlen. LN = 24, DUCASS = 64, macht insgesamt 88. Fehlt noch das stimmlose E in „Ducasse“, das ist 5, alles zusammen 93! Ich werde das mal in ein schönes Puzzlebild verdröseln.
Und hier zur Sicherheit nochmal die Tabelle mit den Zahlenwerten... [LINK]


05.09.2008 15:49
Ich denke, das ist auch der Grund, warum ich die Cabala Simplex so unbefriedigend finde. Gut, man kommt also wenn man vernünftig ist, auf nur 24 Zeichen, aber warum da aufhören? Die griechische als auch die hebräischen Version der Numerologie sind untrennbar mit einem organisch gewachsenen Zeichensystem verzähnt, hier im Abendland kann man noch nicht mal mit Sicherheit sagen, wie das Zeichensystem heißt, das benutzt wird, ohne rot zu werden.
Alphabet kann es ja wohl nur heißen, wenn der erste Buchstabe ein Alpha ist. ABC ist wohl okay, aber kein wirklicher Name. Bereits die Römer fingen irgendwann an, Buchstaben zu verwenden, die sie eigentlich nicht brauchten, um griechische Fremdworte wiedergeben zu können, und alle anderen haben es ihnen nachgemacht. Eine deutsche Gematria oder sagen wir mal eine mitteleuropäische ist allein daher nicht möglich, weil es nicht einmal ein deutsches „Alphabet“ gibt. Das klingt jetzt irgendwie hart, unverdient, eigenartig oder skurril nationalistisch, ist aber durchaus richtig.
Wer zum Teufel braucht ein Y? Der meistgebrauchte Lautwert des Y ist vom Ü nicht zu unterscheiden, das allgemein bereits als Sonderzeichen gilt, zusammen mit anderen Doppelvokalen wie Ä und Ö. Die wurden früher aber noch locker ausgeschrieben und brauchten keine Sonderzeichen. Ligaturen sind was hübsches, aber eher eine Sache der Typographie als der Linguistik.
Wer zum Teufel braucht ein Y? In der deutschen Sprache kommt es nicht vor. Y ist die Form des Buchstabens mit gleichem Namen im wirklichen (griechischen) Alphabet, das den Lautwert U vermitteln soll – kleingeschrieben sieht ein Originalypsilon tatsächlich wie ein u aus. Der Römer an sich ist sparsam, da hat man sich für das U (oder V) einfach das Stengelchen gespart. Aber wenn V = Y, warum dann V + Y im Zeichensatz? Ähnliches gilt fürs W, V doppelt geschrieben. Die erste Ligatur, selbst im Englischen heißt es noch Doppel-U. Ein Doppel-A gibt es aber nicht, auch kein Doppel-I, was wahrscheinlich dem J am nächsten käme. Wundern wir uns, dass das Y in den meisten Sprachen als Doppel für das J oder einen weichen „Dsch“-Laut eingesetzt wird?
Nur mal so im Vorbeigehen… Wie beknackt der Buchstabe C eigentlich ist, und warum die deutsche Sprache eigentlich eher Zeichen für „Ch“ und „Sch“ braucht, könnt man ja mal später besprechen…

Mittwoch, 3. September 2008

Schnell und schmutzig

Aus den Nachrichten:

Google geht auf Chrom. Unsere geschätzten *hust* Blogger-Sponsoren, die mächtigen Googler, veröffentlichen ihren eigenen Browser und versuchen so endlich nach der Weltherrschaft zu greifen. (Wie, noch mehr?) Die Broschüre dazu wird von dem Indie-Comic-Helden Scott McLoud hergestellt. Was zum...?

McCain ernennt Vize. BWAHAHAHAHA... Sorgt auf jeden Fall für Verwirrung im Hosenstall der meisten amerikanischen Blogger.

Mein freier Tag. Auf jeden Fall mehr geschafft als die letzte Woche. Eine Website endlich überarbeitet, Grafiken für das nächste Sachbuch des mysteriösen Frater Oriphiel bearbeitet und ein bischen meine Lesezeichen aufgeräumt. Bleibt sogar Zeit, ein Quiz zur Pseudowissenschaft von Superhelden durchzuführen. Shit, alles richtig. Sollte mir das zu denken geben?

Was für eine abgefuckte Welt. Absolut absurd, so absurd wie... wie John Travolta als Jim Morrison live auf der Bühne. Häh? Was?

Schnell weg hier...

Freitag, 29. August 2008

Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht

Kann es eine bessere Einleitung geben, um wieder an der Tastatur zu sitzen?

Ein weiser Mann sagte einmal, dass die BILD-Zeitung ganz ähnlich ist wie Fußfäule oder Faschismus: Sieht komisch aus, ist lästig, kommt aber immer wieder. Ich sitze also im Bus durch die Hölle namens Heykenau, um zur Frühschicht zu fahren wie jeder andere aufrechte deutsche Arbeiter, und mir gegenüber schreit der neueste Skandal Mitteleuropas aus dem zusammengefalteten Papier. Ist es ein neuer Krieg? Ist es ein neues Gemetzel? Wird Tokio Hotel jetzt von Dieter "Der Pate" Bohlen produziert?

Nein, viel schlimmer: Das Gesinge einer Minderjährigen bei einer der minderbemittelten Castingschauen, das böse F-Wort und so. Warum eigentlich? Hat sich nicht einer anwesenden Juroren durch den "Arsch-F-Wort-Song" unsterblich gemacht? Ja, Mutti ist stolz. Das gefällt, das prickelt, nichts ist geiler als versaute Girlies, riechen noch nach Muttermilch und die Zahnspange ersetzt das blasfreundliche Zungenpiercing. Lolita und so. (Irgendjemand spiele bitte nunmehr als Sountrack 'Don't stand so close to me'...)

Da passt es ja auch, dass ein paar Inch tiefer das überbelichtete Nacktfoto einer ebenso unterbelichteten Dame dafür sorgt, dass der Leser, der jetzt schon nur noch eine Hand zum Festhalten der Zeitung benutzt, gänzlich überfordert seine Lektüre und sich selbst fahren lässt.

Guten Morgen, Deutschland... ihr habt nichts zu verlieren außer eurem Verstand. Achso, hier noch der Wetterbericht: Ja, auch morgen gibt es wieder Wetter.

Donnerstag, 28. August 2008

Fanboy :: JK91

Jack Kirby
The King!
(* 28. August 1917 in New York City,
† 6. Februar 1994 in Thousand Oaks, Kalifornien)

...unvergessen...

...wäre heute 90 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass könnte man viele schöne Worte sprechen, aber dies will ich mir für spätere Zeiten aufhalten. Bilder sprechen mehr als 1000 Worte, und was besser, um des Mythographen des 20. Jahrhunderts zu gedenken als mit einer seiner phantastischen Zeichnungen...



Ein abscheulicher Android betritt das Baxter Building! aus "Fantastic Four" No.70
"Fantastic Four" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Samstag, 23. August 2008

Offlinezeit für Nemed House

Da unser System und die "Konnektivität" zum weltweiten Netz momentan unvorhersehbar geworden sind, gehen wir für ein paar Tage offline, bis das System wiederhergestellt werden konnte... Jetzt, wo der Rechner nur noch abspinnt und wir eine unserer armen Ratten zu Grabe tragen mussten, habe ich auch nicht wirklich Lust, mich mit sowas zu befassen... Stattdessen fahren wir in einen kurzen, aber verdienten Urlaub am Meer, derweil sich unsere vereinsamte Großratte mit den beiden Babyratten vertraut macht, die wir besorgt haben, damit sie nicht ganz depressiv wird... Sorry, people, better luck next time...


"Earthstop Icon" © by Studiomx
Homepage: http://studiomx.eu

Sonntag, 17. August 2008

R.I.P., Schnarchie

eine gutte ratteMomentan fehlen mir die Worte.
Ist wahrscheinlich in der großen weiten Welt der Dinge unerheblich, aber momentan kann ich nur noch heulen.




Update: Ich habe jetzt drei Tage auf diese dumme Notiz gestarrt, die ich geschrieben habe, kurz nachdem die arme Ratte "von uns gegangen" ist. Ich könnte und hätte jetzt noch irgendetwas Hochtrabendes schreiben, von wegen Kreislauf des Lebens oder ähnlichem Müll. Aber ich lasse es so, wie es ist. Sterben ist Scheisse, egal wie man es betrachtet.

Update: Abgesehen davon verendet mein beknackter Rechner jetzt auch noch. Wer weiß, wann ich hier wieder was schreiben kann. Nicht, dass ich momentan viel dazukomme, ausser vielelicht in der Mittagspause von der Arbeit aus: Fuck, es gibt noch mitarbeiterfreundliche Arbeitsplätze, ne?

Samstag, 16. August 2008

Das Meer, das Meer

Ich glaube, das hat mein Vater mir mal erzählt...

Marion Giebel: "Thalatta, thalatta - das Meer, das Meer: "Doch alsbald hörten sie, wie die Soldaten riefen: 'Thalatta, thalatta, das Meer, das Meer!' und wie einer dem anderen den Ruf weitergab. Jetzt kam alles ins Rennen, auch die Nachhut, selbst die Zugtiere und die Pferde mußten mit. Als alle den Gipfel erreicht hatten, da fielen sie einander in die Arme, auch die Obersten und die Hauptleute, und die Tränen liefen ihnen herunter. "

Zeit, mal wieder an die Nordsee zu fahren, gelle?

Gematriacodes für Westeuropa


AGRIPPA

SIMPLEX

REVERS

KURZ

KAYE

A

1

1

24

1

27

B

2

2

23

2

28

C

3

3

22

3

29

D

4

4

21

4

30

E

5

5

20

5

31

F

6

6

19

6

32

G

7

7

18

7

33

H

8

8

17

8

34

I

9

9

16

9

35

J

600

9

16

9

35

K

10

10

15

1

10

L

20

11

14

2

11

M

30

12

13

3

12

N

40

13

12

4

13

O

50

14

11

5

14

P

60

15

10

6

15

Q

70

16

9

7

16

R

80

17

8

8

17

S

90

18

7

9

18

T

100

19

6

1

19

U

200

20

5

2

20

V

700

20

5

2

20

W

900

21

4

3

21

X

300

22

3

4

22

Y

400

23

2

5

23

Z

500

24

1

6

24



via Open Source Order of the Golden Dawn,
wo es das ganze auch gleich als Onlinerechner gibt