Donnerstag, 18. Dezember 2008

Einige Minuten vor der Offlinezeit

So, das Ende naht mit großen Schritten. Während die beste Ehefrau von allen nebenan jetzt noch die letzten Teller und Pfannen in die Umzugskartons packt, schließe ich jetzt alle Seiten im Internet leise hinter mir zu. Für absehbare Zeit wird das hier die letzte Nachricht von und aus dem Nemed House sein, oder dem Schreiberling hier. Da noch nicht abzusehen ist, wann wir wieder Internetzugang haben, mache ich auch lieber keine Versprechungen, das hatten wir dieses Jahr schon zu viel. Hoffentlich kann ich die Netzfreie Zeit sinnvoll nutzen, einige der bereits angekündigten Projekten abzuschließen, oder auch anders. Ein wenig Zeit werden wir sicherlich brauchen, uns an die neue Umgebung einzugewöhnen. Ich hoffe, wir sehen uns in alter Frische im nächsten Jahr wieder...
Bis dahin geniesst die Schneeflöckchen, die lautlos über diese Seiten rieseln wie die Schuppen aus dem Haar eines vergrämten Bibliothekars...


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Sonntag, 14. Dezember 2008

Kognitive Dissonanz

Du stehst auf dem kleinsten und dümmsten Weihnachtsmarkt der Stadt. Jeder riecht nach Glühwein.
Deine Tochter mit roten Wangen singt gleich mit anderen rotwangigen Kindern Weihnachtslieder.
Aus der Glühweinbude neben an tönt das volle Programm:
  • "Summertime Blues"
  • "Summer Wine"
  • "San Francisco (Be Sure to Wear Some Flowers in Your Hair)"
Ladies and Gentlemen, ich brauche mehr zu trinken...

Nemed House am 3. Advent

Die Weihnachtszeit naht mit strengen Stiefelschritten, und da wir pünktlich zur Wintersonnenwende umziehen und wohl auch erst nächstes Jahr wieder ins Netz kommen können, lassen Sie mich Ihnen, geneigter Leser, einige Dinge erwähnen, die erst in den kommenden Wochen an Wichtigkeit gewinnen werden, ihnen aber jetzt schon zur gütigen Kenntnisnahme vorgelegt werden sollen. (Die Deutschlehrer mögen den vorstehenden Satz entschuldigen, es ist schließlich der 3. Advent, und der übermässige Konsum von Weihnachtsliedern von Nat "Kind" Cole und Dean Martin tut sein übriges...)

Die letzten Wochen standen hier vor allem im Zeichen des bevorstehenden Umzugs mit dem Transport unzähliger Bücherkisten; der mehrmonatige Renovierungsprozess steht kurz vor dem Abschluss. Zeit für einen Augenblick, innezuhalten und nachzusehen, was an anderen "auf andere Art wichtigen" Projekten liegengeblieben ist.

  • Derweil REDMASK No.1 von den Lesern und auch den strengen Kritikern des Genres sehr wohlwollend aufgenommen wurde, bleibt der bittere Geschmack eines erschwerten und unnötig komplizierten Vertriebes. Zudem musste ich inzwischen feststellen, dass der Farbdruck des Titelbogens beträchtlich dunkler ausgefallen ist, als es eigentlich sein sollte. Um dies auszugleichen, habe ich eine verbesserte Version des Titelbildes mit leicht geänderten Proportionen (besserer Kontrast und Intensität) vorbereitet. Zum Jahresanfang geht die verbesserte Version von REDMASK No. 1 dann online, zudem erarbeite ich weitere Wege, zu einem vernünftigen Preis an die Bücher zu kommen.
    Avisiertes Veröffentlichungsdatum von REDMASK No.2 ist der 1. Mai (Beltane) 2009.
    Ein deutlich "pulpigeres" Titelbild liegt bereits vor, Manuskripte können noch eingereicht werden.


  • Die erste (Promo-)CD des Baltimore Gun Clubs steht ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung. Das Aussteigen eines Gitarristens und "Anlernen" des neuen hat den ganzen Prozess verzögert, andererseits hat die Band daran musikalisch wohl durchaus gewonnen. Unter diesen veränderten Voraussetzungen war es jedoch auch erforderlich, fast alle bisher aufgenommenen Spuren noch einmal zu überarbeiten oder gar komplett neu aufzunehmen. Momentan stehen für mich noch drei Gesangsspuren aus, die ich hoffe, morgen aufzunehmen. Mit ein wenig übermenschlicher Anstrengung unseres Producers und Mastermixers könnte die CD sogar dieses Jahr noch fertig werden. (Überanstreng' Dich nicht, Henning...)
    Vorgesehener Titel für die Debüt-CD ist "Bulletride", das Album umfasst 6 bis 8 Songs.

Alles in allem, 2008 ist weniger fertig geworden als geplant, aber was fertig geworden ist, ist schon recht gut. Raum für Verbesserungen und weitere Vielfalt ist für's Frühjahr 2009 vorbehalten. Und da bis jetzt alles so geworden ist, wie ich es mir vorgenommen habe, bin ich guten Mutes - auch was den Geheimen Meisterplan 2009 betrifft.

Ach übrigens... wussten Sie, dass das Weihnachtslied "God rest ye merry gentlemen" eine Basis der Komposition des kryptischen Rockklassikers "In-A-Gadda-Da-Vida" ist?
Wieder was Nützliches dazugelernt, um lästige Pausen im Small Talk zu überbrücken.
In diesem Sinne: eine besinnliche Vorweihnachtszeit und Bona Saturnalia. Mazel Tov!

Samstag, 13. Dezember 2008

Shortcuts Dezember

Mit Bedauern müssen wir das Ableben der notorischen Mrs. Bettie Page feststellen, was zum völligen Unverständnis der jüngeren (und der meisten älteren) Leser sogar der Hamburger Morgenpost eine Meldung wert war.
Achja, immerhin sind es nicht die Legenden, die sterben, sondern nur ihre sterblichen Hüllen. Immerhin, sehr bedauerlich, Drinks in memoriam werden bei der nächsten Bandprobe des Baltimore Gun Clubs ausgeschenkt.
Eintritt frei für Mit-Glieder.



Immer wieder interessant: Eine Übersicht über die inenrhalb eines Jahres veröffentlichten bzw vorgestellten Logos und die Trends, die sich daraus abzuleiten schienen. Darüber hatte ich mich schon die letzten Jahre erfreut und einigen Kunden die daraus gewonnenen Erkenntnisse als hyper hoopy trendy verkaufen können.
Während die letzten Jahre viel von dem, was man an Handydisplays verabscheut, im Vordergrund stand, scheinen jetzt andere visuelle Richtungen nach vorne zu drängen, wie immer treffsicher in Stichwörter gefasst wie "Farbenblind", "Krakel" oder "Amöbe".
Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Kunden für ein amöbiges Logo begeistern kann, aber schauen wir mal. Ansonsten gibt es ja immer noch die Möglichkeit, aus der globalen Vermassung auszubrechen und Hardcore Retro zu werden. Ich steig mal in den Keller runter und gucke, ob ich noch meine alten Bleisatztypen finde. William Morris, wo bist Du?



Quicklinks
  • Während der Recherche zu weiteren Projekten im Zusammenhang mit REDMASK und dem "New German Pulp" (Code: Callisto‽) immer wieder gerne eingesehen: Planeten in populärer Fiction im englischsprachigen Wikipedia. Irgendwie lustig, oder?
  • Wollten Sie schon mal wissen, warum die Logos der grossen Hollywoodstudios so eigentümlich aussehen, wie sie es tun? Nun, darin liegt ein Stückchen Geschichte, wie man so sagt: Anschaulich dargestellt wird dies bei Neatorama.
  • In dem Zusammenhang: Glauben Sie nicht, dass die großen Filme der Weltgeschichte immer so toll waren, wenn sie es denn sind. Manchmal entstanden die Ideen zu diesen Werken in kreativen Tobsuchtsanfällen, und es ist gut, dass manche Drehbücher noch einmal vorsichtig umgeschrieben wurden. via Cracked.com
  • Wie, Sie wissen nicht, was ein Interrobang ist? Haha, nein, mal im Ernst, wer soll schon wissen, dass besonders geniale (oder gestörte) Typographen in Eigeninitiative neue Satzzeichen erfunden haben, die außer ihnen wohl auch niemand verwendet. Egal, mehr Macht der Willkür, und hier ist also der Interrobang: ‽
  • Ein nettes Spielzeug angewandter Vituelltypographie: Wordle - macht aus einer belibigen Webseite oder einkopiertem Text eine Wortwolke. Mit einn wenig Farbwahl und der richtigen Schriftart sieht das ganz gut aus, wenn man nachts um drei nichts anderes mehr hinkriegt.