Samstag, 29. August 2009

Fanboy :: Mehr JK92

In der Blogosphäre hat man den Kirbyday umfassend gedacht, wenn es so weitgeht, schaffen wir tatsächlich noch den Sprung ins Kollektive Unterbewusste.
Happy Birthday Jack Kirby
Hervorheben unter den vielen guten und originellen Beiträgen möchte ich die 24 Stunden Kirbyblogging, die ein kleiner plüschstier mit Namen Bully veröffentlicht hat. Vielschichtig, liebevoll und putzig - also genau wie der King auch war.
Bully Says: Comics Oughta Be Fun! :: 24 Hours of Kirby

Freitag, 28. August 2009

Fanboy :: JK92

Jack Kirby
The King!
(* 28. August 1917 in New York City,
† 6. Februar 1994 in Thousand Oaks, Kalifornien)

...unvergessen...

...wäre heute 92 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass könnte man viele schöne Worte sprechen, aber dies will ich mir für spätere Zeiten aufhalten. Bilder sprechen mehr als 1000 Worte, und was besser, um des Mythographen des 20. Jahrhunderts zu gedenken als mit einer seiner phantastischen Zeichnungen...



Das Debut von Etrigan dem Dämonen aus Jack Kirbys "The Demon" No.1
"The Demon" created by Jack Kirby, © by DC Comics.

Donnerstag, 13. August 2009

Tja, ich bin dann mal weg...

...die Kunst ruft. Ich packe mein Köfferlein, donnerstags abend geht es vollbepackt mit Gitarrenkoffern etc. in den Flieger nach Basel, wo hoffentlich schon der Shuttle Service wartet, der uns in die lauschige Ortschaft Weizen entführt, wo die große fette Punk Metal Ska-Party läuft. Mittendrin ein paar Nordlichter - der Baltimore Gun Club...
image copyrighted by Kultur Rockt eV
Image provided & copyright by Kultur Rockt e.V.

Mittwoch, 12. August 2009

Works in Progress [3]

Bei der letzten Redaktionssitzung von REDMASK #2, bei der nicht nur einige Gläser, sondern auch einige Weltanschauungen zu Bruch gingen, ahben wir uns entschieden "Kasbah" als Hauptstück zu behandeln - nicht, weil es so wunderbar pulpig ist, sondern weil hier jeder neben dem Hauptautoren die Möglichkeit hat, Textbausteine und spezielle Interessen einzubringen. Natürlich gibt es Ausnahmen, die Geschichte ist auf 1959 gedacht, und Simon Petrarcha hatte weder Gelegenheit, seinen Michael Moorcock-Scheiss einzubringen, noch uns von seiner persönlichen Obsession mit dem nackten Gesäß von Isabella Adjani zu überzeugen, auch wenn sie Vorfahren aus dem Volk der Berber hat. Auch Terentius konnten wir nur am Rande einbringen, dafür haben wir bei einer guten Flasche Roten - 2007er Merlot - die Vita und den Namen des namenlosen Helden von "Kasbah" erfunden. Da diese Gestalt offensichtlich ein billiges Plagiat von William S. Burroughs und einem Leben ist, dieser wiederum eine erstaunliche Namensähnlichkeit zu Edgar Rice Burroughs, dem Erfinder von Tarzan aufweist, wollen wir ihn nach dem schlimmsten Plagiatoren benennen, der sich je an E.R.Burroughjs Werken vergriffen hat - Otis Adelbert Kline. Auch wenn wir es nicht weiterhin erwähnen werden, heissen Sie John Warren Kline in der wunderbaren Welt des Cthulhu-Mythos willkommen!

P.S. Nur die Ruhe, Simon, vileleicht findne wir ja noch ein nettes Bildchen von der Dame...

Dienstag, 11. August 2009

Works in Progress [2]

"Kasbah" liegt hier schon lange, ein Seitenergebnis der intensiven Lektüre, die ich in den ersten Studienjahren führte, als ich mir in der Staats- und Universitätsbibliothek die gesammelten Werke von William S. Burroughs, Jack Kerouac und T.S. Eliot auslieh und sie in einer Woche, die zunehmend magischer und surrealer wurde, reinpfiff. Und das alles ohne Drogen, was wahrscheinlich ein Grund ist, dass es mich zwar beeindruckte, aber weniger beeinflusste. Der Lebensstil der Beatgeneration war nicht so mein Ding, aber drei experimentelle Textstücke verfasste ich doch, die allerdings nichts mit den Stilexperimenten dieser Zeit zu tun hatten. Die Methode des von Burroughs propagierten Cut-up (Textremix) begann mich erst Jahre später zu interessieren und ich habe sie nun reichlich genutzt, um den Urtext von Kasbah mit reichlich Versatzstücken und Kontexten zu spicken - zur Abrundung fehlen jetzt nur noch drei kleine Textabschnitte, die als Rückblenden einmontiert werden, um am Schluss zu offenbaren, was eigentlich wirklich geschieht. Lovecraft (und seine Gang) haben ja gerne den hilflosen Helden, Schriftsteller, Dichter benutzt, um ihre Mythosgeschichten voranzutreiben - was, wenn der hilflose Held kein viktorianischer Schöngeist, sondern ein verwarzter paranoider Beatnik gewesen wäre?

Man öffnet ihm schweigend die Tür und führt ihn in einen der kühlen dunklen Salons mit den Teppichen und weichen Diwanen, wo die Wasserpfeifen stehen und die Teller mit Gebäck. Wo die selbstgewählten Exilanten zusammensitzen wie in einem Wartesaal und sich die Zeit vertreiben, bis die Sterne richtig stehen.

Wo Therapeuten und Psychologen ihren Dschin befragen, in Trance fallen, dem Wahnsinn nahe, Peyote schlucken, Mescal, Yage, frisch importiert von der CIA auf der Maya Connection, Fortsetzung der „Winter Dance Party“. Die ganze Nacht reden sie von Xolotl, völlig stoned, Propheten der psychedelischen Revolution, warten darauf, dass sich die Tore in den Westen öffnen, wo alle Antworten liegen.

Dies ist eine realistische Idee: Der Westen war immer die Schwelle zum Unbekannten, Unbewussten, zur Unterwelt. Den Westen zu erreichen, heißt von der Wirklichkeit ins Jenseits zu schreiten. Und da der Weg dorthin ein gefährlicher ist, die Reise über den Tod hinausführt, sind unterwegs etliche Opfer zu beklagen. Gesetze und Moral wären dann niedergerissen, und alle Menschen brüllten, töteten und schwelgten in Lust. Und die Erde würde in Vernichtung, Ekstase und Freiheit flammen.

So reden sie die ganze Nacht, völlig stoned, aber sie kriegen keinen hoch bei ihrem esoterischen Gangbang.

Donnerstag, 6. August 2009

Works in Progress [1] :: Xolank

"Xolank" liegt hier schon eine geraume Zeit auf dem Schreibtisch, die Story ist nämlich schon seit 20 Jahren fertig. Aber obgleich sie ihre Stärken hat, kann ich mich mit der typischen Prämisse des hilf- und ahnunglosen Helden oder Erzählers, der am Schluss von der kosmischen Offenbarung zerrüttet wird, nicht mehr anfreunden. Auf der Suche nach dem komischen Dreh, die Geschichte zum Laufen zu kriegen, stellte ich mir ersteinmal die Frage, woher der Name dieser kosmischen Entität, von der die Rede ist - Xolank - eigentlich herkommt. Die Antwort ist natürlich schlicht: ich habe ihn mir ausgedacht. Den Figuren innerhalb des Kontinuums dieser Erzählung kann ich jedoch damit nicht kommen. Schauen Sie mal, was die herausgefunden haben:

Xolank… Xolanque… Woher stammt dieser Name? Was bedeutet er? Ich glaube, er ist der Name eines Sternes, den die alten Kulturen Amerikas kannten: ich kann dies nicht mit Fakten begründen, es ist nur die Erinnerung, die mich diese Verbindung herstellen lässt, eine Erinnerung an andere Namen. Der Codex Ambrosianus erwähnt Xiclotl, den „Waldstern“, aber die größte Ähnlichkeit besteht natürlich zum Namen eines anderen Gestirnes, zu Xolotl, dem Hund der Nacht.

Coatlicue-mit-dem-Schlangenrock, Teteoinan, die „Mutter der Götter“, die alle himmlischen Dinge gebiert, Herrin des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt, diese allesverschlingende, gräbergrabende, schrecklichste aller Erdgöttinnen, geschmückt mit einem Rock aus lebenden Schlangen und dem Halsband aus Herzen und Schädeln über ihren schlaffen Brüsten, gebar den Morgen- und den Abendstern. Und wenn auch jeder den Morgenstern kennt, den Herren des Ostens in seiner Form als jesusartiger Kulturheld und Erlöser, die Flügelschlange Quetzalcoatl, kennt niemand seinen dunklen Zwilling, den Abendstern, den Herren des Westens, den Bringer des Unheils, den Nachthund Xolotl.

Manche verwechseln ihn mit dem Xocotl der Otomi, oder vielleicht sind sie auch dieselbe Gestalt, Herr der Sterne und des Feuers, zu dessen Ehren Xocotl vetzi gefeiert wurde, das große Totenfest für die toten Krieger, die man sich als Sterne vorstellte, die zum astralen Gott in besonderer Beziehung standen. Die alten amerikanischen Kulturen waren sich der Funktion der Venus und ihres Umlaufs um die Sonne sehr wohl bewusst und verfügten über angemessene Methoden, ihre Bahn zu berechnen, sicherlich waren sie sich auch der Ambivalenz dieses Gestirnes bewusst. Wenn der Morgenstern das kommende Licht verheisst, folgt der Abendstern der Sonne in die Finsternis und begleitet sie auf ihrer schrecklichen Reise durch die Unterwelt.

Und Xolotl, der Nachthund, ist der Stern der Unterwelt, von schrecklichem Angesicht (als Skelett oder monströse Gestalt mit Hundehaupt und verdrehten Füßen), der bucklige Herr des Blitzes und des Todes, der Bringer des Unheils, der in einer Hand eine Axt hält und die Sonnenscheibe auf dem Rücken schleppt. Gegen welche Ungeheuer mag er sie verteidigen auf ihrer Reise durch die Nacht? Und wer steht ihm bei? Die toten Krieger, die als Sterne wiederauferstanden sind?

Mittwoch, 5. August 2009

Works in Progress [0]

Derweil sich die Daten auf der Benutzeroberfläche aufhäufen, gemischt mit Tränen... Jo! Ich hab momentan ein bisserl mehr mit der Band zu tun (Ruhm und Ehre, Weltherrschaft übermorgen) und packe meine Koffer für den legendären Gig irgendwo in Dunkeldeutschland. Dennoch habe ich die wirklich wichtigen Dinge nicht vergessen - Horror und Entsetzen.

Da wir den Veröffentlichungstermin für Redmask #2 nun vollkommen überschritten haben, haben wir stattdessen den Versuch gemacht, die Zeit sinnvoll zu nutzen und ein wenig von dem leicht wurmstichigen Stil der klassischen Weird Fiction abzurücken. (Stichwort: Nie wieder Lovecrafts "hilfloser Held".)

Im Zuge dieser Experimente haben sich einige Stories und Novellen ergeben, die zwar noch nicht abgeschlossen sind, aber recht vielversprechend klingen. Man könnte die am besten als eine Art literarisches Crossover bezeichnen - der Versuch das Spektrum des von Lovecraft vorgegebenen Subgenres zu erweitern, wenn nicht gar zu sprengen.
  • Reservoir von Tindalos (Arbeitstitel) - Cthulhu × Neo-Noir á la Tarantino
  • Das Auge im Himmel (Arbeitstitel) - Cthulhu × Hardboiled Detective
  • Xolank (Neufassung) - Cthulhu × Mystery á la X-Files
  • Kasbah (Neufassung) - Cthulhu × William S. Burroughs
Eine der Inspirationen hierfür, es sei gestanden, ist der verstorbene Philip José Farmer mit seinen Geschichten wie "Freshman" (über einen Erstsemester an der Miscatonic University) oder jene Geschichte, die er verfasste als Antwort auf die Frage "Was, wenn William S. Burroughs statt Edgar Rice Burroughs Tarzan erfunden hätte..."

Einige Cut-ups und Cut-outs aus diesen Works in progress demnächst!