Freitag, 10. Juni 2016

Werkstattbericht 2016-06-10



Herzliche Grüße von der Nordseeküste, aus den mythischen Gefilden von Zollern am Meer, nur kurz hinter dem Blanken Hans, einen Gruß weit entfernt von den Sieben Seelanden, wo man lieber tot ist als ein Sklav' und immer noch das hochherrschaftliche Wappen des Jungfrauenadlers zu finden ist. Es ist wahr! Meine Freunde, die Friesen, sind die wahren Söhne der Harpyie. Diesem Symbol für den Nordwind jedoch die stattliche Oberweite zu zensieren, ist eine moderne Idee, oder wie Nietzsche sagen würde, eine falsche Idee. Das ist doch mal ein unglaublich prätentiöser Anfang für etwas ganz Unprätentiöses:
Der wöchentliche Statusupdate.



Abgeschlossen:
Die Litaneien des Untergangs (5.400 Wörter) , Kurzgeschichte aus der Arullu-Serie, eine komplett umgearbeitete und erweiterte Neufassung der 3. Geschichte aus dieser Serie, die je geschrieben wurde [1984]. Etwas komplexer und stylisierter, als eigentlich geplant war. Das Geschnitze am Satzbau hat dabei mindestens genauso viel Material abgeworfen, die anderen Verwendungszwecken zugeführt werden können - die Bonus-Tracks dieser Single. Außerdem: Easter Eggs. Für den, der sie finden kann.
Haben sich die 32 Jahre Redaktion gelohnt? Man wird sehen.
Eine Zwischenversion des Anfanges findet der geduldige Leser HIER.

Bonus-Track:
"Es heißt, für die Zauberer von Arullu, diesem letzten Kontinent der Menschheit, haben die Hölle und selbst der Himmel ihren Schrecken verloren. Sie haben sich alle Geister des Firmamentes und der Elemente, auf der Erde und unter der Erde, untertan gemacht, und verachten die Götter der Menschen. Denn sie wissen, dass selbst der mächtigste unter ihnen nur ein Staubkorn in der Unendlichkeit des Universums ist; so wie die sterbende Erde, die sie bewohnen – ein kurzer Missklang in der ewigen Harmonie der Sphären, der noch vor der letzten Kadenz verklingen wird. Zu fürchten, so heißt es bei ihnen, sei nur die Furcht selbst, denn Furcht ist Versagen, wie es ihr heiligstes Buch lehrt.
Demjenigen, der keine Furcht kennt, sind keine Grenzen gesetzt, und so sind jene Hexer von Arullu vielleicht die mächtigsten Zauberer, die der Planet Erde je gekannt hat. Die eher zahmen Lehren ihrer Ahnen und Meister haben sie überwunden und wirken eine fremdartige Magie, die sie den Intelligenzen der bleichen Monde des Saturn abgerungen haben. Grimoires von den Leichen toter Welten benutzen sie, eine Million Jahre alt und für die Sinnesorgane des materiellen Universums nicht wahrnehmbar, und Zaubersprüche aus gefalteten Dimensionen, mit denen man erschreckende Perspektiven der Wirklichkeit bereisen konnte, die gewöhnliche Seelen in den Wahnsinn treiben würden – das Unmögliche ist ihnen längst gewöhnlich geworden, und da ist kein Gesetz mehr. Mitleidlos haben sie es überschrieben, die mächtigen Zauberer; sie bewerten nichts, und sind sich nur noch selbst gerecht."




Auf dem Schreibtisch:
(...tatsächlich seit unserem Umzug...)
(...und eigentlich unter dem Schreibtisch...)
German Pulp... das was man früher Groschenhefte nannte. Eine stattliche Sammlung, im Laufe der Zeit wegen Platzgründen extrem zusammengeschmolzen. Aber einiges wirft man einfach nicht weg. Hölle, die Mythor-Serie bewahre ich schon seit Jahrzehnten in eigenen Schmuckkästlein auf.
Alte Hefte von der besten Ehefrau von allen...
Und ganz alte Hefte von meinem Vater. Der hat wohl auch als junger Mensch eine leichte Vorliebe für Trash gehabt.
Tempus fugit, aber nicht ganz.



Soundtreck des Tages:
Highway 61 Revisited [Vinyl LP]
Und heute Abend krame ich mal in den ganzen CDs von Musikern, die es nie in den öffentlichen Handel geschafft haben.
So richtig independent. Was bin ich für ein Schelm.

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